Veranstaltungen
15.12.2022: Computer einrichten | Wohnen ausstellen: Workshop mit Prof. Dr. Irene Nierhaus, Amelie Ochs und Rosanna Umbach
Computer auch in ihrer mobilen Form wie Smartphones sind inzwischen zum festen Bestandteil häuslicher Routinen geworden. Gleichzeitig ist das Phänomen des Häuslichen in der Geschichte des Computers wenig beleuchtet. Dieser Lücke begegnet das Projekt ›Einrichtungen des Computers‹, das nach der Computerisierung des Zuhauses und dem Zusammenhang von Wohnen und Computer fragt. Dazu wertet es u.a. Wohnzeitschriften und Einrichtungskataloge im Hinblick auf gesellschaftliche Imaginationen zum PC und bestehende Wohnsituationen aus. Darin ist der PC in konkrete und materialspezifische Strategien des Zeigens rückgebunden, mit denen sich der Workshop befassen möchte.
Eingeladen sind dazu Prof. Dr. Irene Nierhaus, Amelie Ochs und Rosanna Umbach vom Mariann Stegmann Institut, die im Rahmen des Forschungsfeldes ›wohnen + / – ausstellen‹ die visuelle Konstruktion des Wohnens in Zeitschriften untersuchen: Welche Vorstellungen vom Wohnen lassen sich aus den Anordnungsgefügen, welche die Zeitschriften zeigen, rekonstruieren? Genauso wichtig ist die Frage, wie die Zeitschriften das Gefüge zu sehen geben. Die Wohnzeitschrift und der Einrichtungskatalog als spezifische Form des Zeigens von Wohnen steht damit ebenso zur Debatte und soll im Rahmen der Workshops diskutiert werden – und zwar anhand von kurzen Impulsvorträgen und einer gemeinsamen Materialsichtung.
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Ringvorlesung WS 22/23: Von der Heimarbeit zum Homeoffice
In dieser Veranstaltung soll die Entwicklung und Geschichte der Arbeit von der Heimarbeit im Feudalismus über die Arbeit in Fabriken zur Zeit der Industrialisierung hin zur Entwicklung des Homeoffice unter „technologischen Bedingungen“, etwa in einem Diskurs um die „Automatisierung und die Zukunft der Arbeit“ nachverfolgt werden. Eine mögliche Leitfrage der Veranstaltung ist: Kann die Geschichte der Arbeit als eine Digitalisierungsgeschichte analysiert werden und lässt sich – vice versa – die Geschichte der Digitalisierung als eine Geschichte der Arbeit untersuchen?
Zentrale Untersuchungsgegenstände dabei sind zum einen die Umgebungen der Arbeit und wie sich diese durch die heterogenen Mensch-Technik-Relationen verändern, und zum anderen die Frage, inwieweit die These zutrifft, dass mit der Verlagerung der Arbeit durch die digitalen Medien in die menschlichen Wohnumgebungen sich auch eine vermeintliche Refeudalisierung des Arbeitsalltags feststellen lässt.
Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob beispielsweise die noch unter analogen Bedingungen getätigte Analyse Adorno und Horkheimers zutrifft, dass „das Amüsement die Verlängerung der Arbeit unterm Spätkapitalismus“ sei. Sehen wir uns demnach durch die digitale Arbeit im „Heim“ mit einer Nivellierung der Unterscheidung von Freizeit und Arbeitszeit konfrontiert? Was bedeutet diese Nivellierungsbewegung in einer digitalen Gesellschaft für das menschliche Subjekt? Welche Ausschließungen und Hegemonien werden durch Homeoffice und Heimarbeit verfestigt im Hinblick auf zentrale Problemstrukturen von gender, class, race und care? Diese Problemstellung soll im Weiteren unter der Thematisierung der Digitalisierung der Arbeit aufgezeigt werden.
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12.07.2022: Ding namens Computer: Workshop mit Prof. Dr. Suzana Alpsancar (Universität Paderborn) (intern)
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07.10.2021: Wohnen, Umgebungen, Assistenz: Workshop mit Prof. Dr. Jan Müggenburg (Leuphana Universität Lüneburg)
Der Einzug des Computers in Wohn-Umgebungen hat die Frage nach der Zugänglichkeit und Assistenz des Wohnens selbst problematisch werden lassen.
So wurde der Computer als „Heimcomputer“ beginnend mit den 1970er-Jahren sowohl als massive Erleichterung des Haushalts empfunden, hat jedoch auch als ein Störfaktor Probleme geschaffen, die wiederum Unterstützung etwa durch Möbelsysteme oder andere technische Medien erforderlich machen. Folgende Fragen sollen unter anderem den thematischen Rahmen des Workshops bilden: Wer assistiert in den Umgebungen wem? Wo verschwimmen letztlich die Agencies von unterstützenden und unterstützten Aktanten in (Wohn-)Umgebungen? Wenn alle Technologien assistieren, inwiefern ist das Wohnen als eine stets technisierte Wohnumgebung nicht per se eine assistierende? Etwa im Zusammenhang des Interface- und Display-Designs als Frage nach der Einrichtung dieser Wohnumgebungen sowie auch der Frage nach den Haushaltsgeräten und ihrer Zugänglichkeit nicht nur im Gebrauch, sondern auch in ihrer Einpassung in die Wohnumgebungen? Eine zentrale Fragestellung des Workshops wird sein, inwiefern der Computer hier weniger als Medium des Spiels oder der Bürotätigkeit (vgl. Pias; Ehrmanntraut) verhäuslicht wird, sondern vielmehr über die Idee des Haushaltsassistenten die Wohnumgebung computerisiert wird und welche Verschiebungen in der Handlungsmacht der Akteure damit einhergehen.
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12.04.2021: Environment, Ökologie, Philosophie und Theorie (intern)
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16.03.2021: Umgebung, Milieu, Umwelt (intern)
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