Am Mittwoch, den 17. September 2025, lädt das C:POP. Transdisciplinary Research Center for Popular Music Cultures and Creative Economies der Universität Paderborn zu einem Impuls und Talk mit der Popmusikjournalistin und Kulturwissenschaftlerin Sonja Eismann ein. Die Veranstaltung findet von 16:00 bis 17:30 Uhr im Hörsaal G (Warburger Str. 100, 33098 Paderborn) statt und ist Teil des Rahmenprogramms der GfM Tagung (Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft 2025), die dieses Jahr an der Uni Paderborn ausgetragen wird und unter dem Leitmotiv *Macht* steht.
Frauen, die sich im Musikbereich sichtbar und hörbar machen, stoßen nach wie vor auf tief verankerte Abwehrmechanismen. Obwohl weibliche Präsenz in der Popkultur unübersehbar ist, wird Expertise noch immer überwiegend Männern zugeschrieben. Frauen werden dagegen oft allein über ihr Geschlecht wahrgenommen. Ein Mechanismus, der von subtilem Gatekeeping bis hin zu offener Abwertung reicht. Gerade im digitalen Raum äußert sich dies in Form von Beschimpfungen, Anfeindungen oder gar Gewaltandrohungen.
Damit knüpft die Veranstaltung an grundlegende Fragen an: Wer darf im öffentlichen Diskurs über Pop sprechen? Wer wird als Expert*in gehört, wer bleibt unsichtbar? Und wie tief wirken historische Ausschlussmechanismen in das heutige Schreiben über Musik hinein? Bereits Diedrich Diederichsen reflektierte Anfang der 2000er Jahre über die Strukturen, in denen Rockmusik nur dann so über sich selbst sprechen konnte, wenn Frauen zugleich ausgeschlossen wurden. Auch wenn sich in den letzten Jahrzehnten durch feministische und antisexistische Perspektiven im Popfeld viel verändert hat, bildet diese Geschichte noch immer die Folie, vor der Popjournalismus und Popkritik stattfinden.
Sonja Eismann, Mitbegründerin und Mitherausgeberin des Missy Magazine sowie Autorin und Publizistin (u. a. taz, Jungle World, Der Freitag, Spex, Deutschlandfunk), wird in ihrem Impuls genau diese Dynamiken analysieren und zur Diskussion stellen. Ihre langjährige Arbeit an der Schnittstelle von Popkultur, Geschlecht und Gesellschaft macht sie zu einer der profiliertesten Stimmen im deutschsprachigen Popdiskurs.
Begleitet wird der Talk durch eine musikalisch-künstlerische Intervention von Charlie Mio Marlon, die die inhaltliche Auseinandersetzung um eine ästhetische Perspektive erweitert. Moderiert wird die Veranstaltung von Prof.’in Dr.’in Beate Flath und Prof. Dr. Christoph Jacke (Geschäftsführende Direktion C:POP, Universität Paderborn).
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Universitätsgesellschaft der Universität Paderborn. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich einzubringen und mitzudiskutieren.
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