Forschungsprojekt "Kulturerbe - Sakralbauten"
Unterstützt vom Strukturfonds NRW-Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie.
Vortrag von Anja Jackes M.A. " Tausend Jahre Wissen – Die Rekonstruktion der Bibliothek der Reichsabtei Corvey: Internetplattform – Digitalisierung – Wanderausstellung – virtuelle Ausstellung "
Freitag, 18. Januar 2013
16.00 Uhr - 16.45 Uhr
Trier, Benediktinerabtei St. Matthias
Im Rahmen der Tagung "Digitale Rekonstruktionen mittelalterlicher Bibliotheken", die von der Universität Trier, dem Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrum Trier, der Technischen Universität Darmstadt sowie der Stadtbibliothek/Stadtarchiv Trier am 18. und 19. Januar 2013 in Trier ausgerichtet wird, stellt die Koordinatorin des Forschungsprojektes und der Wanderausstellung "Tausend Jahre Wissen - Die Rekonstruktion der Bibliothek der Reichsabtei Corvey", Anja Jackes, auch die weiteren Aktivitäten des Projektes vor.
Forschungsprojekt „Kulturerbe – Sakralbauten“ der Universität Paderborn erhält weitere 205.000 Euro aus Strukturfond NRW – Ministerium bewilligt Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe UNESCO Mittel für Fortsetzung des Projektes
Juli 2009: Das NRW-Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie hat dem Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe UNESCO, Prof. Dr. Eva-Maria Seng, für ein weiteres Jahr Mittel aus dem Strukturfond des Landes zur Fortführung des Forschungsprojekts „Kulturerbe – Sakralbauten" bewilligt. Das Gesamtvolumen des im vergangenen Jahr begonnenen Projektes, das sich in die Teilprojekte „Kloster und Schloss Corvey als Orte abendländischer Bildungs- und Mediengeschichte" und „Kirchenbau zwischen Säkularisierung und Resakralisierung" gliedert, wird damit auf ein Gesamtvolumen von 416.000 Euro aufgestockt. Das erste Teilprojekt ist dem Kloster Corvey gewidmet, das auf der so genannten Tentative Liste (Liste des nominierten Welterbes) steht. Untersucht wird die mehr als tausendjährige Bildungstradition und mediale Geschichte des Klosters. Der Schwerpunkt liegt auf der Frage nach der Vermittlung, Aneignung, Verarbeitung und Tradierung von Wissen durch Text und Bild insbesondere im Buch, dem Leitmedium der abendländischen Geschichte. Ziel ist, das Thema der Öffentlichkeit anschaulich und nachvollziehbar in gedruckter und digitaler Form zu präsentieren. In Zusammenarbeit mit der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek in Paderborn werden die Grundlagen für eine digitale Erfassung der noch vorhandenen bibliophilen Kostbarkeiten geschaffen. In dem zum Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe UNESCO gehörenden „Paderborner Bildarchiv" sollen wichtige und wertvolle Handschriften aus der alten Klosterbibliothek teilweise oder vollständig gescannt und so via Internet ein weltweiter Zugriff ermöglicht werden. Darüber hinaus ist angestrebt, die online bisher nicht zugänglichen Bestände der heutigen Adelsbibliothek in Corvey, die das Corvey-Institut für Buch- und Bibliotheksgeschichte an der Universität Paderborn bearbeitet hat, ebenfalls zu digitalisieren und verfügbar zu machen. Das zweite Teilprojekt gilt der Frage nach dem Wandel von Kirchenbau und Kirchenraum im späten 17. bis frühen 19. Jahrhundert unter dem Einfluss von Sakralisierungs- bzw. Säkularisierungsprozessen. Um die bisherige Perspektive auf dieses Phänomen zur Diskussion zu stellen und zu erweitern, wurde Anfang Juli 2009 im Rahmen des Teilprojekts die internationale Tagung „Der Kirchenbau zwischen Sakralisierung und Säkularisierung – im 17./18. Jahrhundert und heute" durchgeführt. Auf dieser Veranstaltung zum Abschluss des ersten Förderjahres wurde die Fragestellung um den Blick auf das 20. und 21. Jahrhundert ergänzt und von Vertretern aus Geschichte, Kunstgeschichte, Theologie und Denkmalpflege näher beleuchtet und diskutiert. Davon ausgehend soll die Themenstellung weiterverfolgt werden.
Ministerium bewilligt das einjährige Forschungsprojekt „Kulturerbe-Sakralbauten“ der Professur für Materielles und Immaterielles Kulturerbe UNESCO
Mai 2008. Das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen hat einem Antrag des Lehrstuhls für Materielles und Immaterielles Kulturerbe UNESCO, vertreten durch Prof. Dr. Eva-Maria Seng stattgegeben. Damit wurde eine substantielle Forschungsförderung aus den Mitteln des Strukturfonds des Landes für eine Initiative im Bereich Kulturerbe an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Paderborn zugesagt. Konkret soll hiermit das von Frau Prof. Dr. Seng skizzierte einjährige Forschungsprojekt „Kulturerbe-Sakralbauten“ unterstützt werden: Dieses besteht aus den beiden Teilprojekten „Kloster und Schloss Corvey als abendländische Bildungs- und Mediengeschichte“ und „Kirchenbau zwischen Säkularisierung und Resakralisierung“.
Das erste Teilprojekt untersucht das auf der Tentative Liste zur Aufnahme als Weltkulturerbe stehende Kloster Corvey und zwar hinsichtlich seiner mehr als tausendjährigen Bildungstradition und medialen Geschichte. Angesichts eines erneuten medialen Wandels, sollen in diesem Zusammenhang Ansätze einer möglichen Weiterentwicklung erarbeitet sowie eine Publikation in Buch- und digitaler Form erstellt werden.
Das zweite Teilprojekt widmet sich der kirchenbaulichen Entwicklungen im Zeitraum zwischen 1700 und 1800/1820 und soll damit eine signifikante Lücke in der Forschungsgeschichte schließen. Dabei soll den historisch offensichtlich wiederkehrenden Prozessen der Säkularisierung und Resakralisierung sowohl im engeren baulichen als auch im gesellschaftspolitisch motivierenden Bereich nachgegangen werden. Die Ergebnisse sollen schließlich in einer interdisziplinären Tagung präsentiert werden.
Die Dokumentations- und Forschungsergebnisse der beiden eng miteinander verzahnten Teilprojekte sollen zudem in das seit 2006 durch das UNESCO Kompetenzzentrum an der Universität Paderborn aufgebaute „Paderborner Bildarchiv“ eingespeist und weltweit abrufbar gemacht werden.
Die Teilprojekte „Corvey“ und „Säkularisierung/Resakralisierung“ bieten die Möglichkeit, den gesamten Bereich der Forschung des materiellen und immateriellen Kulturerbes sichtbar zu machen. Corvey steht dabei als Beispiel stärker für den immateriellen Bereich, während das zweite Projekt vom materiellen Bereich ausgehend auch hier immaterielle Gesichtspunkte betrachtet, die Impuls gebend für die baulichen und ästhetisch-räumlichen Konzepte waren. Beide Teilprojekte leisten darüber hinaus neben historischer Forschung eine enge Anbindung an Gegenwartsfragen. Exemplarisch bieten sie die Möglichkeiten des Umganges mit unserem nahen kulturellen Erbe, das uns in Bezug zur Vergangenheit setzt und diese durch bewusste Rezeption für Gegenwart und Zukunft nutzbar macht bzw. zur eigenen Selbstvergewisserung beiträgt.
Das geförderte Forschungsprojekt soll schließlich den neuen Studiengang „Kulturerbe/ Studies in Cultural Heritage“, dessen Start für das Wintersemester 2008/2009 vorgesehen ist, entscheidend stärken und in der Forschungslandschaft profilieren.
Leitung
Mitarbeiter
Dr. Gerd Brüne
Anja Jackes M.A.
Natalie Neuhaus M.A.