L:IKE - Lern­werkstatt Im­ma­ter­i­elles Kul­turerbe für schulis­che Bildung in NRW

Der Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe erforscht im Auftrag des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, wie Immaterielles Kulturerbe im schulischen Unterricht vermittelt, diskutiert und aus verschiedenen Fachperspektiven reflektiert werden kann.

Im Austausch mit dem Ministerium für Schule und Bildung soll der Forschungsbereich in Theorie und Didaktik wissenschaftlich aufbereitet werden, um konkrete Unterrichtsreihen und -materialien sowie Handreichungen für Lehrkräfte und Studierende zu entwickeln.

Aktuelles

15.05.2024

Pro­jek­t­vor­stel­lung beim Fach­ko­mit­ee Im­ma­ter­i­elles Kul­turerbe der Deutschen UN­ESCO-Kom­mis­sion

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02.05.2024

Vor­trag zum Thema "Kul­turerbe und (schulis­che) Bildung" in Stralsund

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24.01.2024

Kul­tur­min­is­teri­um fördert Forschung­s­pro­jekt „L:IKE – Lern­werkstatt Im­ma­ter­i­elles Kul­turerbe“ an der Uni­versität Pader­born

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Pro­jektlei­tung

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Prof. Dr. Prof. h.c. mult. (HAUST, LIT) Eva- Maria Seng

Dekanat Kulturwissenschaften

Prodekanin für Forschung, akademische Karrieren und Internationalisierung > beurlaubt

Write email +49 5251 60-5488

Pro­jek­tkoordin­a­tion

FAQ zur Lern­werkstatt

Immaterielles Kulturerbe sind Bräuche, Rituale, Feste, darstellende Künste, mündliche Ausdrucksweisen, Wissen und Fertigkeiten, die von Generation zu Generation weitergegeben werden und Gefühle von Identität, Kontinuität und Gemeinschaft stiften, wie z.B. der Karneval, das Schützenwesen, das Bauhüttenwesen, der moderne Tanz oder Poetry-Slam.

Weitere Informationen:

 

Die UNESCO-Konvention zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes von 2003 ist ein völkerrechtlicher Vertrag, dem mittlerweile 182 Staaten beigetreten sind. Das von Deutschland 2013 ratifizierte Übereinkommen fördert die Sichtbarkeit und Weiterentwicklung des lebendigen Erbes, beispielsweise durch die internationalen UNESCO-Listen oder über Einträge in das Bundesweite Verzeichnis und die Landesinventare des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland.

Gemäß der Konvention sollen im föderalen Staat die Bundesländer entsprechende Kulturformen auf ihrem Gebiet ermitteln, dokumentieren, erforschen, sichern, schützen, fördern, aufwerten und insbesondere durch schulische und außerschulische Bildung vermitteln.

Weitere Informationen:

 

Wissenschaftler*innen der Universität Paderborn erforschen im Auftrag des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW) und im Austausch mit dem Ministerium für Schule und Bildung (MSB NRW), wie Immaterielles Kulturerbe im schulischen Unterricht gezielt vermittelt werden kann.

Zudem sind Lehrer*innen, Expert*innen und die Trägergruppen eingeladen, sich an dem Projekt aktiv zu beteiligen.

Hier Kontakt aufnehmen

Unter anderem in Artikel 14 der UNESCO-Konvention zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes von 2003 wird jeder Vertragsstatt dazu aufgefordert, die Anerkennung des Immateriellen Kulturerbes durch den Aufbau von speziellen Bildungsprogrammen sicherzustellen.

Obwohl Deutschland der Konvention 2013 beigetreten ist, wurden solche Bildungsprogramme für den Schulunterricht bisher nicht gezielt fokussiert und in die Lehrerausbildung integriert. Zudem bestehen weitere Bedarfe im Bereich der theoretischen und fachdidaktischen Reflexion im Hinblick auf die Potenziale von schulischem Lernen und die Bewusstseinsförderung für Immaterielles Kulturerbe. Mit der Lernwerkstatt soll ein Beitrag geleistet werden, die Lücke im Bereich schulische Bildung und Immaterielles Kulturerbe zu schließen.

 

Die Lernwerkstatt besteht aus verschiedenen Modulen, die parallel entwickelt und schrittweise zugänglich gemacht werden. In allen Modulen besteht die Möglichkeit der aktiven Mitwirkung und Teilhabe für Lehrende, Studierende und Trägergruppen.

  • Im Einführungsmodul wird für Lehrende und Studierende eine theoretische und fachdidaktische Einführung zum Immateriellen Kulturerbe entwickelt, die sich mit der UNESCO-Konvention von 2003, dem interdisziplinären Fachdiskurs und Forschungsstand sowie fachdidaktischen Potenzialen und Anknüpfungspunkten auseinandersetzt.
  • Im Materialmodul soll eine umfassende Materialiensammlung für den Schulunterricht entstehen. Fortlaufend werden hier Materialein von Lehrenden, Studierenden, Mitarbeitenden und den Trägergruppen des Immateriellen Kulturerbes dokumentiert und archiviert.
  • Im Unterrichtsmodul werden von Lehrenden, Studierenden und Mitarbeitenden Unterrichtsreihen, Leitfäden und Konzepte entwickelt, gesammelt und dokumentiert werden.
  • Im Netzwerkmodul sollen Informationen und Angebote verschiedener Organisationen, Institutionen, Projekte und Personen zum Themenbereich Immaterielles Kulturerbe und schulische Bildung gebündelt und zugänglich gemacht werden.

Prinzipiell bietet nahezu jede Kulturform entsprechende Anknüpfungspunkte zu den Lerninhalten und Kehrlehrplänen der jeweiligen Unterrichtsfächer. Zudem zeigt sich in vielen Fällen das Potenzial für fächerübergreifendes Lernen am Beispiel kultureller Ausdrucksformen des Immateriellen Kulturerbes.

Gleichwohl gibt es Kulturformen, die sich besonders für ein bestimmtes Unterrichtsfach eignen bzw. teilweise schon im Schulunterricht behandelt werden. Die nachfolgende Liste bietet eine Übersicht, ist aber keineswegs als starre Kategorisierung oder Zuweisung zu verstehen.

Fächerauflistung Immaterielles Kulturerbe im Schulunterricht

Informationen und Verzeichnisse zum Immateriellem Kulturerbe (IKE)

IKE weltweit

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IKE in Deutschland

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IKE in Nordrhein-Westfalen

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IKE in anderen Bundesländern

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Arbeits­grup­pen und Pro­jekte

Im Rahmen des Projektes haben sich verschiedene Arbeitsgruppen gebildet, in denen Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen Praxis, Wissenschaft, Hochschule und Schule in unterschiedlichen Formaten und mit vielfältigen Ansätzen allgemeine Strategien sowie spezifische Unterrichtskonzepte und -materialien zu bestimmten Kulturformen entwickeln und diskutieren.

Sie haben Interesse in einer Arbeitsgruppe mitzuwirken oder eine neue zu initiieren? Wir freuen uns über Ihre Kontaktanfrage.

Mo­d­ern­er Tanz im Spor­tun­ter­richt

Die AG besteht aus Expertinnen und Experten aus den Bereich Praxis, Wissenschaft und Schule und geht der Frage nach, wie der Moderne Tanz und Aspekte des Immateriellen Kulturerbes gezielter als bisher im Sportunterricht vermittelt werden können.

Rhein­is­cher Karnev­al im Schu­lun­ter­richt

In der AG werden bereits bestehende Lernmaterialien, Lektüren und Unterrichtszugänge zum Brauchkomplex Karneval zusammengetragen, gebündelt und ausgewertet. Darüber hinaus wird gemeinsam mit Karnevalsakteuren, Wissenschaftlern und Lehrern der Frage nachgegangen, wie der Karneval fächerübergreifend im Unterricht implementiert werden kann.

Schützen­wesen im Geschicht­sun­ter­richt

Die AG diskutiert die Möglichkeiten und Potenziale für den Geschichtsunterricht, historische Entwicklungen am Beispiel von Bräuchen wie dem Schützenwesen unter geschichtskulturellen Aspekten zu reflektieren und mit Gegenwarts- und Lebensweltbezügen der Schülerinnen und Schüler zu perspektivieren.

Märchenerzäh­len im Deutschunter­richt

Im Rahmen der AG wird im Wintersemester 2024/25 in Kooperation mit der Germanistischen Literaturdidaktik der Universität Paderborn ein Hochschulseminar angeboten, in dem Studierende die kulturelle Praxis des Märchenerzählens als Immaterielles Kulturerbe erkunden und Unterrichtsmaterialien und -reihen für den Deutschunterricht entwickeln.

Po­etry Slam im Deutschunter­richt

Im Sommersemester 2025 widmet sich die AG in Kooperation mit der Germanistischen Literaturdidaktik der Universität Paderborn in einem Seminar der kulturellen Ausdrucksform des Poetry Slams als Immaterielles Kulturerbe. Ziel des Seminars ist die Konzeption von Unterrichtsmaterialien und -reihen für den Deutschunterricht.

Re­flex­ions­gruppe Schule

In der aus Lehreinnen und Lehrern sowie Fachleitern bestehenden AG werden verschiedene Strategien und Zugänge diskutiert, wie Phänomene des Immateriellen Kulturerbes in den Schulunterricht und -alltag so implementiert werden können, dass sie mit bestehenden Themen und Zugängen verknüpft werden können.