Am 2. Juli 2024 hielt Ronja Othmann eine Lesung zu ihrem Buch „VIERUNDSIEBZIG“. Diese Veranstaltung, organisiert vom ZeKK und dem Zentrum für deutschsprachige Gegenwartsliteratur (ZdG) der Universität Paderborn, wurde von Michael Hofmann vom Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft moderiert.
In „VIERUNDSIEBZIG“ schildert Othmann den schmerzhaften Genozid an den Jesiden im Jahr 2014 in Shingal, verübt von IS-Kämpfern. Das Buch ist eine Reise zu den Ursprüngen und Tatorten dieses Verbrechens: in die Flüchtlingslager, an die Frontlinien, in die Wohnzimmer der Verwandten und bis in die deutschen Gerichtssäle. Es führt auch in ein verwaistes êzîdisches Dorf in der Türkei. „VIERUNDSIEBZIG“ vereint Autobiografie, Biografie, Reiseliteratur und Geschichtsschreibung in Echtzeit zu einem organischen Ganzen und ist ein literarischer Befreiungsschlag.
Die Lesung bot den Zuhörern tiefe Einblicke in die komplexen Themen von Flucht, Heimat und Identität, die in „VIERUNDSIEBZIG“ behandelt werden, und ermöglichte zugleich einen persönlichen Zugang zu Othmanns eigenen Erfahrungen in Syrien. Diese Zugänge konnten im Anschluss im Gespräch mit Michael Hofmann und den Fragen aus dem Publikum vertieft werden. Die Veranstaltung war eine beeindruckende Begegnung mit einer vielversprechenden Stimme der Gegenwartsliteratur und ein passender Beitrag zu den Themengebiet des ZeKK mit Blick auf die Schwerpunkte Friedensarbeit und Erinnerungskultur.