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Abstract
Wie wirkt sich die Coronakrise auf das Immaterielle Kulturerbe im Bereich gesellschaftlicher Rituale, Bräuche und Feste aus? Welche Bedeutung wird den zahlreichen Fest- und Veranstaltungsabsagen während der Pandemie beigemessen und was sagt dies über den Stellenwert gesellschaftlicher Rituale, Bräuche und Feste in der gegenwärtigen Gesellschaft aus? Diesen Fragen nähert sich die Corona-Sonderstudie am Kompetenzzentrum für Kulturerbe der Universität Paderborn. Ziel der hier auszugsweise und am Beispiel des Schützenwesens in Westfalen vorgestellten Untersuchung ist es, zu dokumentieren, wie die Akteure mit der Pandemie umgegangen sind sowie zu ermitteln, wie die Trägergruppen und Teilhabenden den Ausfall bzw. die Modifikation und digitale Transformation der Rituale, Bräuche und Feste bewerten und welche krisenbedingten Aspekte sich als Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung und Resilienz des Kulturerbes erweisen könnten. Anhand einer Analyse von Grußworten und Zeitungsberichten, der Betrachtung einer nordrhein-westfälischen Landtagsdebatte sowie der Auswertung einer Umfrage zu den Folgen der Pandemie für das Schützenwesen in Westfalen soll analysiert werden, inwiefern die in der Forschung wiederkehrend genannten kommunitären, identifikatorischen, kontinuitätsstiftenden und entlastenden Funktionen von gesellschaftlichen Ritualen, Bräuchen und Festen während der Corona-Pandemie zum Ausdruck kommen.