„Menschen - Tiere - Sensationen“? Geschichte erzählen auf Basis kulturhistorischer Quellen
Datum: Donnerstag, 16.06.2011
Uhrzeit: 11.00 - 13.00 c.t.
Raum: P 5.203
Zum Vortrag:
Ergänzend zur Vorlesung werden im Vortrag, ausgehend von einigen Forschungs- und Vermittlungsschwerpunkten, die Aufgaben des LWL-Freilichtmuseums mit Blick auf die Zukunft dargestellt.
Als Museumsdirektor stehen von außen betrachtet oft Events im Vordergrund, doch nicht die großen Sensationen oder Zaubertricks bestechen, es sind die "trockenen" Quellen, die Geschichte lebendig machen. Was in Detmold stets in den Mittelpunkt gestellt wurde, sind (erstens) die Originalquellen, wozu in erster Linie die Häuser zählen, und (zweitens) die wissenschaftlich-fundierten Informationen, die u.a. über geschultes Personal vermittelt werden, und (drittens) der Mensch, sei es als historische Person oder als Gast.
Zur Person:
(Jg. 1955) Studium der Betriebswirtschaftslehre, Vokskunde, Kunstgeschichte und Publizistik in Münster. 1985 Promotion zum Thema Torfgewinnung. Zur Kulturgeschichte des Brenntorfs vom 15. bis 20 Jahrhundert am Beispiel Schleswig-Holstein. Nach Abschluss des Studiums Tätigkeiten in verschiedenen Regionalmuseen. 1985/86 wissenschaftliches Volontariat am LWL-Freilichtmuseum Detmold, danach wissenschaftlicher Referent am Bergischen Freilichtmuseum in Lindlar (Rheinland). Ab 1993 stellvertretender Direktor, seit 2005 Leiter des LWL-Freilichtmuseums Detmold / Westfälisches Landesmuseum für Volkskunde. Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Wohnkultur und Möbelforschung, ökologisch-historische Fragestellungen und historische Fotografie.
Bibliographie (Auswahl):
Torf. Gewinnung, Geschichte und Bedeutung in Schleswig-Holstein (Diss. an der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster), Osnabrück 1985.
Die Sachgutsammlungen. Von der Ausstattung der Häuser zur Dokumentation der Kulturgeschichte Westfalens. In: Stefan Baumeier/ Jan Carstensen (Hg.), Das Westfälische Freilichtmuseum Detmold. Geschichte - Konzepte - Entwicklungen , Detmold 1996, S. 109-152.
"ZimmerWelten" im Museum. Zur Dokumentation und Sammlung gegenwärtiger Wohnkultur junger Menschen. (mit Claudia Richartz-Sasse), in: Jan Carstensen/ Thomas Düllo/ Claudia Richartz-Sasse (Hg.): ZimmerWelten. Wie junge Menschen heute wohnen. Essen 2000, S. 8-27.
Amateur kontra Profi? Zum Forschungsprojekt „Fotografiegeschichte“ im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold am Beispiel des Großbauern Ewald Schulze Brexel aus Wadersloh/Westfalen (1877-1922). In: Fotografien vom Alltag – Fotografieren als Alltag. Tagung der Kommission Fotografie der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde und der Sektion Geschichte und Archive der Deutschen Gesellschaft für Photographie im Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin vom 15. bis 17. November 2002. Berlin 2004, S. 95-115.
Die Häuser sind die Stars! Neue Themen und Konzepte für das LWL-Freilichtmuseum Detmold – Westfälisches Landesmuseum für Volkskunde. In: Heimatpflege in Westfalen 22. Jg. – H. 2 / 2009, S. 1-11.