Nach­be­richt zu "C:POP meets Green Cul­ture An­lauf­stel­le: Nach­hal­tig­keit trifft Kul­tur"

Was braucht die Kulturbranche, um zukunftsfest zu werden? Wie können Kulturakteur:innen voneinander profitieren? Was macht der Bund, welche Nachhaltigkeitspotenziale gibt es bereits in der Kulturbranche Ostwestfalen-Lippes? Und warum ist das eigentlich alles so wichtig?

Diese Fragen standen am 25. November 2024 im Mittelpunkt eines Workshops und eines Netzwerktreffens, die die Green Culture Anlaufstelle zusammen mit dem Forschungszentrum C:POP im gwlb Paderborn auf die Beine stellte. Das Ziel: Gemeinsam mit Expert:innen und Kulturakteur:innen herauszufinden, wie Kultur im Zeichen des Klimawandels nicht nur überleben, sondern auch aktiv zu einer positiven und nachhaltigen Veränderung beitragen kann.

Workshop mit praxisnahen Lösungen
Schon am frühen Nachmittag wurde es praktisch: In einem intensiven Workshop erarbeiteten die Teilnehmenden konkrete Lösungsansätze für Herausforderungen, wie nachhaltige Mobilität bei Outdoor-Kulturveranstaltungen und Klimaanpassungsstrategien. Franziska Rieger und Lucas Zimmermann von der Green Culture Anlaufstelle führten als Workshopleiter:innen durch den ersten Teil der Veranstaltung, der durch Impulsvorträge von Rosa Hoelger (The Changency) und Simon Geffroy (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW) wertvolle Impulse erhielt. In Gruppenarbeiten entwickelten die Teilnehmenden erste individuelle Maßnahmen für ihre eigenen Projekte.

Kultur als Katalysator für Wandel
Ab 17: 30 Uhr ging es dann im Rahmen des Netzwerktreffens um die großen Fragen – und um das Engagement von Kulturakteur:innen. Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Christina Osei (Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien, NRW), Sabine Kramm (stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Paderborn, Kulturausschussvorsitzende), René Fahr (Vizepräsident der Universität Paderborn) und Prof. Dr. Beate Flath (C:POP, Projektleitung „NachhaltigkeitsKulturOWL“). Sie alle unterstrichen: Kultur ist längst nicht mehr nur ein weicher Standortfaktor, sondern ein entscheidender Motor für den gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit.

Lea Brückner – Eine Klimabotschafterin der Kulturwelt
Ein Highlight des Abends war die Keynote von Lea Brückner, Konzertgeigerin und Klimabotschafterin, die aus der Perspektive einer Musikerin die Chancen und Herausforderungen einer nachhaltigen Kulturwelt beleuchtete. Brückner sprach von der Verantwortung der Künstler:innen, ihren ökologischen Fußabdruck zu reflektieren, und davon, wie Kunst als Katalysator für gesellschaftlichen Wandel dienen kann.

Diskussion: Nachhaltigkeit als Kulturauftrag?
Direkt im Anschluss folgte eine spannende Podiumsdiskussion, moderiert von Steffen Krause (Green Culture Anlaufstelle). Hier trafen die Expert:innen Rosa Hoelger, Prof. Dr. Beate Flath, Mario Graute (Green Culture Anlaufstelle) und Lea Brückner aufeinander und diskutierten, dass Nachhaltigkeit in der Kulturbranche nicht nur als Trend, sondern als gesellschaftliche Notwendigkeit verstanden werden muss. Die Diskussion ging von konkreten Herausforderungen aus und reflektierte gleichzeitig visionäre Ideen – einig waren sich alle: Nachhaltigkeit ist keine Option, sondern ein Muss für die Kultur von heute und morgen.

Der Abend zeigte eindrucksvoll, wie Kulturakteur:innen durch Zusammenarbeit und den Mut zur Veränderung dazu beitragen können, dass Kultur auch in Zeiten des Klimawandels nicht nur „überlebt“, sondern auch neue, zukunftsfähige Formen entwickelt.

Text: Katharina Schmecht
Fotos: Katharina Schmecht

Steffen Krause (Green Culture Anlaufstelle), Rosa Hoelger (The Changency), Prof. Dr. Beate Flath (C:POP), Mario Graute (Green Culture Anlaufstelle) (v.l.n.r.)
Workshop
Eröffnung durch René Fahr (stellvertretender Präsident Uni Paderborn)
Eröffnung durch Sabine Kramm (stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Paderborn, Kulturausschussvorsitzende)