MA Populäre Musik und Medien - Studieninhalte

Regelstudienzeit: vier Semester
Abschluss: Master of Arts (B.A.)

Mo­dul­be­schrei­bun­gen

Die Modulveranstaltungen nehmen zeitaktuelle Entwicklungsphänomene und Erscheinungsformen der populären Musik in ihrer medialen, kulturellen und musiktechnischen Bedingtheit in den Fokus fachwissenschaftlicher Analyse; die zu vermittelnden Studieninhalte bzw. Themenaspekte richten sich dementsprechend nach den jeweils aktuellen popmusik- bzw. medienkulturellen Gegebenheiten, also z.B. im Kontext unterschiedlicher Filmgenres, TV- und Radio-Formate sowie im Internet, in Videoclips oder in crossmedialen Produktionen. Die Masterphase verlangt in diesem Themengebiet von den Studierenden ein höheres Maß an wissenschaftlicher Eigenständigkeit und kritischer Urteilskraft sowie die Fähigkeit, auch komplexe und weitgehend unerforschte Problemkonstellationen sachgerecht zu analysieren, zu synthetisieren und zu bewerten.

Die Modulveranstaltungen thematisieren zum einen fachübergreifend neuere Theoriemodelle, Forschungsergebnisse und ästhetische Diskurse der Popularmusikforschung; zum anderen werden konkrete Anlässe geschaffen, um mit Blick auf die Masterarbeit eigene Forschungsprojekte inhaltlich-thematisch zu konzipieren und relevante methodische Verfahrensweisen in der praktischen Anwendung zu erproben. Entsprechend den Schwerpunktbereichen der beteiligten Wissenschaftsdisziplinen und den Forschungsprofilen/-aktivitäten der jeweiligen Fachvertreter stehen u.a. folgende Themenfelder zur Auswahl: Gattungs-, Stil-, Sozial- und/oder Soundgeschichte populärer Musik; Musikpsychologie (z.B. Wirkungs-, Publikums-, Karriere-, Begabungsforschung im Bereich populärer Musik); Theorie und Ästhetik musikalischer Populärkultur(en); Musik- und Medienökonomie; Popmusik im Kontext medialer Kulturen und ihrer Entwicklung; popmusikkulturelle Regionalforschung.

Die Lehrinhalte des Moduls 3 vertiefen und erweitern die in den Bachelor-Teilmodulen „(Pop-)Musiklehre 1/2“ erworbenen musikanalytischen Kompetenzen. Die weiterführende Schulung der Analysefähigkeit erfolgt dadurch, dass die Materialbeschaffenheit, Zeichenhaftigkeit und Funktionsweise populärmusikalischer Einzelphänomene vermehrt in übergeordneten Zusammenhängen beleuchtet wird: z.B. im Kontext historisch relevanter Personal- und Gruppenstile, mehrteiliger oder thematisch-konzeptionell verwandter Tonträgerproduktionen, literarisch-kulturgeschichtlicher Entwicklungstendenzen oder von alltagskulturellen Praxen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die wissenschaftliche Analyse nah am musikalischen Material gelegt. Der analytische Blick richtet sich auf die textlichen, gestalterischen und funktionalen Besonderheiten von populärer Musik.
 

Im Teilmodul „Musik- und Medienpraxis“ werden die in der BA-Phase erworbenen Grundkenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der eigengestalterischen Entwicklung von musik-/medienpraktischen Ausdrucksformen und -konzepten weiter geschult; dies geschieht z.B. im Rahmen anspruchsvoller interdisziplinärer Performance- und Multimediaprojekte und in Form von fachlicher Betreuung und Förderung bereits bestehender Arbeitsgruppen und -initiativen.
Im Teilmodul „Musikjournalismus“ werden die im BA-Modul 5 erworbenen Basiskompetenzen vertieft, indem einzelne Publikationsformen und -formate ins analytische Blickfeld gerückt sowie übergeordnete Kontexte und Bezüge zu neueren Kulturkonzepten bzw. (Pop-)Kulturtheorien hergestellt werden; überdies werden die bereits erworbenen musikjournalistischen Arbeitstechniken durch anspruchsvollere redaktionelle Aufgabenstellungen weiter geschult.

Folgende Seminarthemen werden u.a. angeboten:

  • Popmusik im Kontext von Buch-, Hörfunk- und Fernsehsendereihen
  • Popmusik und Internet-Journalismus
  • Musik- und Konzertkritik im mediengeschichtlichen Wandel
  • Fachjournalistische Rezeption popmusikhistorischer Phänomene und Entwicklungsvorgänge; Popmusikjournalismus im internationalen Vergleich

Die Studieninhalte des Moduls 5 dienen dem Ausbau und der Fundierung der musikwirtschaftlichen Basiskompetenzen, die Studierende im BA-Modul 5 „Musikbusiness“ erworben haben; sie korrespondieren inhaltlich zugleich mit den allgemeinwirtschaftlichen bzw. medienökonomischen Lehrinhalten aus Modul 8 „Medienökonomie 1 bzw. 2“ (gilt für Studierende mit entsprechendem Studienschwerpunkt).

Die Modulveranstaltungen beinhalten im Einzelnen die Gegenstandsbereiche:

  • Künstlermanagement (Geschäftsfelder des Künstlermanagements, Vermarktung/Verwertung künstlerischer Produkte, Vertragsgrundlagen)
  • Konzert-, Tournee- und Festivalorganisation
  • Projekt- und Theatermanagement
  • Popkulturelles Club- und Veranstaltungswesen (Marksituation, Strukturverhältnisse, Publika)
  • Kunst- und Künstlerförderung / Pop/Rock-Nachwuchsförderung
  • Musiktourismus

Die Modulveranstaltungen erweitern und vertiefen die im BA-Modul 7 („Musik und soziale Kontexte / Gender Studies“) erworbenen Kenntnisse zum Verständnis von populärer Musik (und Medien) im Kontext soziokultureller Veränderungsprozesse; d.h.: Geschlechterverhältnisse und -differenzen, Funktionen, Bedeutungen und Wandlungen von (populärer) Musik in multikulturell/-ethnisch geprägten Gesellschaften.

Als Seminarthemen stehen u.a. zur Auswahl:

  • Definitionen und Probleme von „Weltmusik“
  • Relevanz soziokultureller Kontexte für die Entstehung von Popstilen
  • Popmusik als „way of life“
  • Einflüsse der Musikindustrie auf soziokulturellen Strukturen
  • Geschlechterdifferenzen in popmusikalischen Vermarktungsstrategien
  • Ethnischer Stilpluralismus innerhalb populärer Musik

Mo­dul 7A: Kri­te­ri­en der Me­dienent­wick­lung, Me­di­en­the­o­rie, Me­di­en­ge­schich­te (wahl­wei­se an­stel­le von Mo­dul 7B)

Das Modul vermittelt den Studierenden Kriterien, die eine Beurteilung medialer Entwicklungsprozesse sowie die Weiterentwicklung medialer Konzepte erlauben. Grundlage sind medientheoretische Modelle und mediengeschichtliche Analysen, aus denen sich Schlüsse für die Gegenwart und für zukünftige Entwicklungen ableiten lassen. Ziel ist es, Theorien als Werkzeuge zu begreifen; die entwickelten Kriterien dienen dazu, auch komplexe Medienkonstellationen sicher und kompetent einschätzen zu können.
Mit den Grundlagen der Medientheorie und der Mediengeschichte sind die Studierenden aus dem Bachelorstudiengang bereits vertraut. Nun geht es darum, die Studierenden auf die neue Komplexitätsstufe des Masterstudiums einzustellen.
Das Modul beginnt mit einer Einführung (Pflichtveranstaltung, 4 ECTS), die die inhaltlichen Grundannahmen und die ‚philosophy’ des Masterstudienganges zum Gegenstand hat. Zwei thematische Veranstaltungen schließen sich an; hier geht es darum, an konkreten Fragestellungen und Fallbeispielen theoretische Modelle zu erproben, und ihre Reichweite und Grenzen beurteilen zu lernen.

Mo­dul 7B: Kri­te­ri­en der Me­di­en­ge­stal­tung, Me­di­e­n­ana­ly­se und -äs­the­tik (wahl­wei­se an­stel­le von Mo­dul 7A)

Das Modul dient dem Ausbau und der Fundierung bereits erworbener Medienerfahrungen und Medienkompetenzen der Studierenden im beriech der Mediengestaltung. Dies beinhaltet: Sensibilität für die mediale Spezifik und die Anwendung zentraler Methoden der Analyse medialer Produktionen und Prozesse, die historische Kontextualisierung, vergleichende Analyse und Reflexion medialer Produktionen und Prozesse im Rahmen medienästhetischer Theoriebildungen, die Erweiterung ästhetischer Kriterien und Perspektivierung theoretischer Diskurse in der Auseinandersetzung mit historischen und zeitgenössischen ästhetischen Praxen. Die Erarbeitung von Kategorien zur Beschreibung medienästhetischer Phänomene und deren Umsetzung in eine adäquate sprachliche Form wird an Beispielen künstlerischexperimenteller Werke und innovativer Medienkonzepte ebenso wie an Produkten der Massenkultur und der Subkulturen ausgebaut. Die Studierenden lernen, die spezifische Ästhetik medialer Prozesse und Produktionen zu vergleichen, ihre (sub)kulturellen, institutionellen und/oder distributiven Kontexte und ihre Funktionen für unterschiedliche Publika zu differenzieren und zu reflektieren. Die im Rahmen der Analyse und theoretischen Perspektivierung der Mediengestaltung erworbenen Kompetenzen fördern den selbständigen und kritischen Umgang mit medialen Prozessen und Produkten und bieten die Grundlagen für die Erarbeitung eigener medialer Gestaltungen, die die Studierenden im Rahmen eines Projektseminars realisieren können.

Mo­dul 8A: Me­di­en­öko­no­mie: Ma­nage­ment (wahl­wei­se an­stel­le von Mo­dul 8B und Mo­dul 9)

Für das Modul Medienökonomie/Management können Module aus dem Lehrangebot der Wirtschaftswissenschaften ausgewählt werden. Der Auswahlkatalog wird jährlich aktualisiert. Im Wintersemester 2006/2007 waren dies z.B.:

  • B2C Marketing (Konsumverhalten, Strategisches Marketing, Projektarbeit)
  • B2B Marketing (Industrial Marketing, Kommunikationsmanagement, Marketingprojekt)
  • Marketingmanagement (Marketingkonzepte, Marketingplanung, Marketingprojekt)
  • Organisation und Unternehmensführung (Strategic Management, Simulation, ‚top Spin’, Organisation I)
  • Personalwirtschaft (Entscheidungsfelder, International HRM, Institutionen und Methoden)
  • Grundzüge des Arbeitsrechts (Arbeitsvertragsrecht, Kollektives Arbeitsrecht, Individualarbeitsrecht)
  • Arbeits- und Personalpsychologie (Arbeits- und Personalpsychologie, Personalauswahl und -beurteilung)
  • Organisationspsychologie (Organisationspsychologie, Fallstudien zur Personal- und Org.entwicklung)

Zum Modulhandbach der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften

Mo­dul 8B: Me­di­en­öko­no­mie: Ac­coun­ting and Fi­nance (wahl­wei­se an­stel­le von Mo­dul 8A und Mo­dul 9)

Für das Modul Medienökonomie/Accounting and Finance können Module aus dem Lehrangebot der Wirtschaftswissenschaften ausgewählt werden. Der  Auswahlkatalog wird jährlich aktualisiert. Gegenwärtig stehen zur Wahl:

  • Internationale Unternehmensfinanzierung (Internationale Unternehmensfinanzierung, Übung zur internationalen Unternehmensfinanzierung, Rechnungswesen und Kapitalmarkt)
  • Unternehmensbesteuerung (Unternehmensbesteuerung, Steuerbilanzen, Übung Unternehmensbesteuerung)
  • Grundlagen des externen Rechnungswesens (Rechnungslegungen nach HGB, Internationale Rechnungslegungsstandards, Übungen und Fallstudien zur externen Berichterstattung, Seminar of financial accounting)
  • Bank und Börsenwesen (Grundlagen des Bank- und Börsenwesens, Grundlagen des Risikomanagements, Übungen zum Bank- und Börsenwesen)
  • Bankrecht (Rechtsfragen der Finanzierung im europäischen Binnenmarkt, Kapitalmarkt- und Bankenaufsichtsrecht in Europa, Aktuelle Rechtsfragen des Bank- , Börsen und Finanzierungsrechts, Gesellschaftsrecht)

Masterstudierenden, die keine wirtschaftswissenschaftliche bzw. medienökonomische Vertiefungsrichtung wählen, sondern mit Blick auf ihre spätere Berufstätigkeit eine journalistisch-redaktionelle oder forschungsorientierte Qualifizierung (Promotion) anstreben, bietet die kulturwissenschaftliche Vertiefung über die Kernfächer hinaus die Möglichkeit zur individuellen und berufsrelevanten Profilbildung. Hierzu stehen prinzipiell alle an der Universität verfügbaren und frei zugänglichen Lehrveranstaltungen offen.