Forschung

Inhaltlich verfolgt das Historische Institut in der Forschung fünf transepochale Profilschwerpunkte, die unsere Expertise auch über die bestehenden Arbeitsbereiche hinweg bündeln und unsere Vernetzung mit anderen Bereichen der Fakultät für Kulturwissenschaften und der Universität Paderborn voranbringen. Der weitere Ausbau der Profilbereiche und deren Sichtbarkeit nach außen ist ein Kernanliegen des Historischen Instituts in den kommenden Jahren. Wir verfolgen es durch die Bündelung von Forschungsaktivitäten, den Aufbau von Kooperationen mit anderen Fächern der Universität  wie den Wirtschaftswissenschaften und den Digital Humanities.

Die 5 Pro­­fil­schwer­­punk­te

4 Personen stehen um eine digitalen Karte Flanderns herum, studieren, forschen und diskutieren

Pro­­fil­schwer­­punkt 1: Di­­gi­tal His­to­ry

Ziel des Profilschwerpunkts Digital History ist es einerseits, die Erforschung und Vermittlung mit digitalen Methoden voranzutreiben, und andererseits, den Prozess der Digitalisierung zu historisieren, um damit zu einer theoretischen Reflexion der Geisteswissenschaften beizutragen.

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Pro­fil­schwer­punkt 2: Nach­hal­tig­keit - Um­welt/Wirt­schaft/Ge­sell­schaft

Im Profilschwerpunkt Umwelt-, Wirtschafts und Sozialgeschichte beschäftigen wir uns mit dem Themenbereich Nachhaltigkeit und damit zusammenhängenden Problemlagen, wie z.B. die (Ressourcen-)Geschichte der Meere, den Vergleich der Wirtschaftsgeschichte in Bundesrepublik und DDR oder die Unternehmensgeschichte von Multinationals.

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Pro­­fil­schwer­­punkt 3: Ge­­schichts- und Er­in­­ne­rungs­­­kul­tur(en), Kul­tur­er­­be

Geschichts- und erinnerungskulturelle Fragestellungen sowie Themen der Geschichtstheorie, Geschichtskultur und Historiografiegeschichte werden in allen Arbeitsbereichen des Historischen Instituts quer durch alle Epochen bearbeitet.

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Pro­fil­schwer­punkt 4: Kon­flik­te, Krie­ge und Frie­dens­stif­tung

Konflikte, Kriege und Friedensstiftung stellen einen Forschungsschwerpunkt am Historischen Institut dar, der durch eine Fülle von Publikationen in den letzten Jahren nach außen sichtbar wurde.

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Pro­fil­schwer­punkt 5: Re­li­gi­on und Herr­schaft

Wechselbeziehungen zwischen Religion und Herrschaft sind ein weiteres Querschnittsthema des Historischen Instituts, ebenso die Pluralität unterschiedlicher Religionen und Einstellungen zur Religion innerhalb einer Herrschaft.

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Lau­fen­de For­schungs­pro­jek­te

Es wurden 64 Projekte gefunden

Planet Ozean. Geschichte der Meere im Anthropozän

Als Geschichte der Gegenwart angelegt, fragt das Projekt einerseits nach den Auswirkungen menschlicher Handlungen und Nutzungen auf die Meeresumwelt und zeigt andererseits auf, wie das Meer umgekehrt Politik, Wirtschaft und Gesellschaft prägte. Die Konzeption beinhaltet vier Teilprojekte: Ein Lehrbuch „Planet Ozean. Geschichte der Meere im ...

Laufzeit: 01/2023 - 12/2028

Project image

Paderborn To Go: Augmented Reality App für eine visualisierte Form der Geschichtsvermittlung

Die 3D-Rekonstruktion eines europäischen Pionierwerkes, des Paderborner Ozonwasserwerks, kann mit der Paderborn To Go App via Augmented Reality auf dem ehemaligen Standort an der Börnepader platziert und vollumfänglich betrachtet werden. Neben dem Ozonwasserwerk wurden weitere Medien auf Broschüren und Flyer, die im Zuge des Bewerbungsverfahrens ...

Laufzeit: 01/2023 - 12/2024

Das innerstädtische Mühlenquartier in Paderborn von 1400 bis 1803

Bereits im Mittelalter entstand an der Pader ein außergewöhnliches Mühlenquartier, das sowohl in seiner diversen technischen Wasserkraftnutzung als auch aufgrund seiner innerstädtischen Wasserraddichte im europäischen Vergleich hervorstach. Die Orte und die technische Funktionsweise der einzelnen Mühlen werden in einem Video durch historische ...

Laufzeit: 01/2023 - 12/2024

Atmosphärische Rekonstruktion des Paderquellgebiets in Virtual Reality

Das u. a. für die Ausstellung "Panta Rhei" (Aug. 2023 – Jan. 2024) entwickelte Virtual-Reality-Panorama vermittelt unterschiedliche historische Nutzungsweisen des Paderwassers. Diese immersive VR-Panoramaerfahrung ermöglicht es den Ausstellungsbesuchern, die Situation des Paderquellgebiets um 1920 vom "Börnesteig" aus zu erforschen. Die ...

Laufzeit: 01/2023 - 12/2024

3D-Rekonstruktion des Ozonwasserwerkes an der Börnepader

Von 1902 bis 1937 stand in Paderborn ein unscheinbares Fabrikgebäude am Flussarm Börnepader, das ein bahnbrechendes Ozonwasserwerk beherbergte. Dieses Werk, erprobt von Ingenieuren der Siemens & Halske AG, setzte erstmals elektrisch generiertes Ozon zur Entkeimung von Trinkwasser ein, was bei Fachleuten europaweit Interesse fand. Es trug maßgeblich ...

Laufzeit: 01/2023 - 12/2024

Paderborn Postkolonial

In vielen deutschen und europäischen Städten (z.B. Paris, Berlin, Freiburg, Bielefeld) gibt es engagierte Arbeitsgruppen, die das lokale postkoloniale Erbe aufarbeiten: Welche Bürger*innen der eigenen Stadt und Region waren im 19. Jh. in den Kolonien in Afrika oder Asien aktiv, z.B. als Händler*innen, Unternehmer*innen, Soldaten, Verwaltungsbeamte ...

Laufzeit: 09/2022 - 10/2025

Kontakt: Dr. Christin Hansen

Fiktionale Geschichtsnarrative im Spanischen Bürgerkrieg

Das Dissertationsprojekt befasst sich mit fiktionalen historischen Erzählungen aus dem Spanischen Bürgerkrieg. An diesem auch als ersten Medienkrieg der Geschichte bezeichneten Konflikt beteiligten sich in vielfältiger Form spanische und internationale Intellektuelle aller politischer Couleurs. Nicht wenige dieser Akteure publizierten während oder ...

Laufzeit: 09/2022 - 09/2025

Project image

Von der „BeNeLux-Union“ zur „Gallia Belgica“: Regionsbildung durch Herrschaftsnamen in Begriff und Bild

„Belgien“, „die Niederlande“, „Luxemburg“, „Flandern“ – sämtliche Namen von Staaten des BeNeLux-Raums sind doppelsinnig. Während sie heute Einzelherrschaften bezeichnen, meinten sie ursprünglich umfassendere Räume, Herrscherfamilien oder die gesamte Region. Das zeigt, die Einzelstaaten sind durch ein Heraustreten entstanden. Ihre Namen verweisen ...

Laufzeit: 06/2022 - 12/2025

Geschichte im digitalen Wandel? Geschichtskultur – Erinnerungspraktiken – Historisches Lernen

Das Forschungsprojekt widmet sich aktuellen Fragen zu Geschichtskultur und digitalem Wandel: Was passiert mit gesellschaftlich geteilten Geschichten, wenn sich Öffentlichkeit und gesellschaftliche Aushandlungsprozesse immer mehr in den digitalen Raum verlagern und sogar zum Ausgangspunkt dieser werden? Wie interagieren eine neue Kultur der ...

Laufzeit: 04/2022 - 06/2024

Geschichtsdidaktik im schulischen Kontext am Beispiel der Geschichte des Buchdrucks, des Telefons und des Computers. Ein Kooperationsprojekt. [ausgezeichnet mit dem Lehrpreis für den Wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Paderborn 2022]

Dieses Gemeinschaftsprojekt, das mit dem Lehrpreis für den Wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Paderborn 2022 ausgezeichnet wurde, stellt eine seminarübergreifende Kollaboration von drei geschichtsdidaktischen Proseminaren dar. Die Seminare erarbeiteten über das gesamte Semester auf Geschichtsunterricht bezogene Unterrichtsideen und ...

Laufzeit: 02/2022 - 08/2022

Ab­ge­schlos­se­ne Pro­jek­te

Es wurden 37 Projekte gefunden

Die Predigten auf dem Konstanzer Konzil

Die Predigten auf dem Konstanzer Konzil (1414-1418) versprechen wertvolle neue Erkenntnisse über diese Kirchenversammlung zu erbringen, wenn sie – was noch nicht geschehen ist – im Sinne einer Kulturgeschichte des Politischen untersucht werden. Es geht also nicht nur im Sinne bisheriger theologie- und geistesgeschichtlicher Forschung um konkrete ...

Laufzeit: 07/2020 - 12/2023

,Spielregeln' Jugendlicher im Umgang mit Geschichte. Eine rekonstruktive Studie zu Aushandlungsprozessen anhand von Kolonialfotografien und ihren Interpretationen

Das Promotionsprojekt geht der Frage nach ,Spielregeln' im Umgang mit Geschichte nach. Ziel des qualitativen Forschungsprojekts ist es, gewohnte gemeinsam geteilte und für angemessen gehaltene Umgänge mit Geschichte zu rekonstruieren und somit Aussagen über die geschichtskulturelle Dispositionen sowie Routinen Jugendlicher zu machen. Konkret wurde ...

Laufzeit: 04/2020 - 04/2024

Britische Streitkräfte in Deutschland. Besatzung und Stationierung in transnationaler Perspektive

Das Forschungsprojekt untersucht, welche sozialen und kulturellen Auswirkungen die Stationierung britischer Truppen in Deutschland über drei Generationen hinweg sowohl auf die etwa zwei Millionen Angehörigen der britischen Streitkräfte als auch auf die lokale Bevölkerung in Nordwestdeutschland hatte. Damit soll die vorherrschende Konzentration auf ...

Laufzeit: 03/2020 - 01/2025

Das Anthropozän in der Diskussion

Aber was genau meint dieser Begriff überhaupt? Wo kommt er her? Welchen Erkenntnisgewinn birgt er? Braucht man dieses Wort überhaupt? Und wenn ja, seit wann kann man vom Anthropozän sprechen? Wer hat das Anthropozän verursacht? Wer ist davon besonders betroffen? Welche Macht hat die „Natur“ im Anthropozän…und welche Verantwortung der Mensch?

Diese ...

Laufzeit: 10/2019 - 03/2020

Das Recht zu erobern – Die Legitimation von Eroberungen im frühen und hohen Mittelalter

Eroberungen bedurften auch im früheren Mittelalter (ca. 500 bis ca. 1150) der Legitimation. Diese Aussage widerspricht der bisher gängigen Forschungsmeinung, wird mit dem anvisierten Projekt jedoch validiert. Der Nachweis der Rechtfertigungsbedürftigkeit von militärischen Herrschaftserweiterungen wird weitreichende Konsequenzen für die Erforschung ...

Laufzeit: 01/2019 - 12/2025

Zwischen Konkurrenz und Kooperation. Die „Japanische Herausforderung“ und die deutsche Unterhaltungselektronikindustrie

Das Projekt untersucht die Reaktionen der westdeutschen Unterhaltungselektronikindustrie auf die zunehmende japanische Konkurrenz von ca. 1960 bis 1985. Der zunehmende Wettbewerb in der Strukturkrise wurde von dem Diskurs über die zeitgenössisch so genannte „Japanische Herausforderung“ begleitet, der neben der Analyse des vermeintlichen ...

Laufzeit: 10/2018 - 10/2025

Diplomatische Strategien der Regentin Christine Charlotte von Ostfriesland (1665-1690)

Das Dissertationsprojekt befasst sich mit der vormundschaftlichen Regentschaft der Fürstin Christine Charlotte in Ostfriesland in den Jahren 1665 bis 1690. Diese war von innenpolitischen Konflikten geprägt, die mit äußeren Konflikten und Interessen verwoben waren. Während die Regentin sich selbst als Landesherrin und Ostfriesland als ...

Laufzeit: 07/2018 - 12/2024

GeschichteN in Bewegung. Erinnerungspraktiken, Geschichtskulturen und historisches Lernen in der deutschen Migrationsgesellschaft

Das Forschungsprojekt ging der Frage nach, was kollektiv bedeutsame Vergangenheit im Kontext der Diversität in der deutschen Migrationsgesellschaft bedeutet. Welchen aktuellen Herausforderungen begegnet das historische Lernen in einer pluralen Gesellschaft? Wie werden Fragen der Diversität, Zugehörigkeit, Aus- und Abgrenzung in die historische ...

Laufzeit: 03/2018 - 09/2021

Grimmiger Blick und Zähneknirschen. Bedingungen der Konstruktion (emotionalen) Verhaltens der englischen Könige Johann und Heinrichs III. in Historiographie und Briefen (1199-1272)

Das Promotionsprojekt dient der Untersuchung und Identifikation der unterschiedlichen Bedingungen für Beschreibungen von Emotionen von Herrschern in der Historiographie am Beispiel zweier englischer Könige, Johann „Ohnelands“ und Heinrichs III. Ob diese Beschreibungen Schlüsse auf einen spezifischen herrscherliche Habitus zulassen, ist eine der ...

Laufzeit: 01/2018 - 07/2024

Die schöpferische Kraft der Fremdheitserfahrung. Phänomenologische Überlegungen zur Fremdheit – zum geschichtsdidaktischen Konzept des Fremdverstehens – zu geschichtskulturellen Ordnungen

Das Promotionsprojekt hat zwei Stoßrichtungen: Auf der einen Seite wird sich sowohl theoretisch mit der ‚Phänomenologie des Fremden‘ nach Bernhard Waldenfels auseinandergesetzt sowie mit weiteren grundsätzlichen Überlegungen zu dem Themenaspekt der Fremdheit. Diese Überlegungen zur Grundlage nehmend, wird das geschichtsdidaktische Konzept des ...

Laufzeit: 11/2017 - 10/2024

Wei­te­re ab­ge­schlos­se­ne Pro­jek­te

Hu­ma­ni­tä­re Aus­lands­hil­fe in der Nach­kriegs­zeit: Er­ho­lungs­auf­ent­hal­te deut­scher Kin­der im eu­ro­pä­i­schen Aus­land, 1945-1955

Friederike Horgan
Betreuer: Prof. Dr. Peter Fäßler
Knapp 50.000 deutsche Kinder wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von europäischen Familien für Erholungsaufenthalte aufgenommen. Dies ist ein frühes Beispiel der humanitären Auslandshilfe und es überrascht vor allem aufgrund des Kontextes. Die betroffenen europäischen Länder bewiesen Verantwortungsbewusstsein und brachten der leidenden Zivilbevölkerung im zerstörten Deutschland Fürsorge statt Rache- und Vergeltungsgedanken entgegen. Die verschiedenen kirchlichen, Regierungs- und gewerkschaftlichen Organisationen der Siegermächte, Überfallenen sowie neutralen Ländern übten wichtige humanitäre Hilfe aus, die Aktionen brachten allerdings auch Probleme mit sich. Das Dissertationsprojekt befasst sich mit der Frage, inwiefern sich die grundlegenden Probleme des Humanitarismus im Blick auf Erholungsaufenthalte deutscher Kinder im europäischen Ausland klären lassen. Dabei werden die Prinzipien und Konzepte des Humanitarismus ebenso in den Blick gefasst wie die daraus resultierenden Dilemmata.

Die „Ja­pa­ni­sche Her­aus­for­de­rung“ und die west­deut­sche Un­ter­hal­tungs­elek­tro­ni­k­in­dus­trie 

Florian Staffel
Betreuer: Prof. Dr. Peter Fäßler
Das Dissertationsprojekt untersucht die Reaktionen der westdeutschen Unterhaltungselektronikindustrie auf die zunehmende japanische Konkurrenz von ca. 1970 bis 1985. Der zunehmende Wettbewerb in der Strukturkrise wurde von dem Diskurs über die zeitgenössisch so genannte „Japanische Herausforderung“ begleitet, der neben der Analyse des vermeintlichen Erfolgsmodells wesentlich durch Zukunftsentwürfe und stereotype Wahrnehmungen geprägt war. Im Sinne einer relationalen industry history untersucht das Projekt beispielhalft die Krisenreaktionsstrategien der Unternehmen Grundig und Telefunken, die nationalen und europäischen politökonomischen Steuerungs- und Moderierungsversuche, die Auswirkungen auf die Arbeitsbeziehungen sowie die Rolle der Konsument*innen.
Die Studie leistet somit einen Beitrag zur „Globalisierungsgeschichte“ der Bundesrepublik und knüpft an aktuelle wirtschaftswissenschaftliche und -soziologische Debatten an (Robert Shiller, Jens Beckert), indem empirisch die Rolle von Narrativen in ökonomischen Prozessen ausgelotet wird. 
Laufzeit: 2017 - 2023