Forschung
Profilschwerpunkte
Inhaltlich verfolgt das Historische Institut in der Forschung fünf transepochale Profilschwerpunkte, die unsere Expertise auch über die bestehenden Arbeitsbereiche hinweg bündeln und unsere Vernetzung mit anderen Bereichen der Fakultät für Kulturwissenschaften und der Universität Paderborn voranbringen. Der weitere Ausbau der Profilbereiche und deren Sichtbarkeit nach außen ist ein Kernanliegen des Historischen Instituts in den kommenden Jahren. Wir verfolgen es durch die Bündelung von Forschungsaktivitäten, den Aufbau von Kooperationen mit anderen Fächern der Universität wie den Wirtschaftswissenschaften und den Digital Humanities.
Die 5 Profilschwerpunkte
Laufende Forschungsprojekte
Paderpedia.de: Online-Enzyklopädie der Pader und Citizen-Science-Projekt
Das Online-Portal Paderpedia setzt sich zum Ziel, alles Wissenswerte über den kürzesten Fluss Deutschlands in einer Datenbank zusammenzuführen. Es soll als digitaler Ausgangspunkt für eine intensivere Beschäftigung mit der Geschichte und Ökologie der urbanen Flusslandschaft Pader dienen, wobei Sie selbst aktiv werden können. So präsentieren wir ...
Laufzeit: 01/2021 - 12/2027
Gefördert durch: Freunde der Pader e. V.
Die Predigten auf dem Konstanzer Konzil
Die Predigten auf dem Konstanzer Konzil (1414-1418) versprechen wertvolle neue Erkenntnisse über diese Kirchenversammlung zu erbringen, wenn sie – was noch nicht geschehen ist – im Sinne einer Kulturgeschichte des Politischen untersucht werden. Es geht also nicht nur im Sinne bisheriger theologie- und geistesgeschichtlicher Forschung um konkrete ...
Laufzeit: 07/2020 - 12/2023
,Spielregeln' Jugendlicher im Umgang mit Geschichte. Eine rekonstruktive Studie zu Aushandlungsprozessen anhand von Kolonialfotografien und ihren Interpretationen
Das Promotionsprojekt geht der Frage nach ,Spielregeln' im Umgang mit Geschichte nach. Ziel des qualitativen Forschungsprojekts ist es, gewohnte gemeinsam geteilte und für angemessen gehaltene Umgänge mit Geschichte zu rekonstruieren und somit Aussagen über die geschichtskulturelle Dispositionen sowie Routinen Jugendlicher zu machen. Konkret wurde ...
Laufzeit: 04/2020 - 04/2024
Raumregime: Wie frühneuzeitliche Bauten Geschichte machten
In der Geschichte ist Raum nicht einfach physikalisch oder geographisch gegeben. Vielmehr wird er durch Handlungen und Deutungen von Menschen hervorgebracht und ständig umgestaltet. Deshalb bleibt er auch gegenüber dem historischen Geschehen nicht neutral, sondern greift darin ein, bringt es mit hervor. Dies ist die Einsicht, die dem ›spatial turn‹ ...
Laufzeit: 04/2020 - 12/2026
Britische Streitkräfte in Deutschland. Besatzung und Stationierung in transnationaler Perspektive
Das Forschungsprojekt untersucht, welche sozialen und kulturellen Auswirkungen die Stationierung britischer Truppen in Deutschland über drei Generationen hinweg sowohl auf die etwa zwei Millionen Angehörigen der britischen Streitkräfte als auch auf die lokale Bevölkerung in Nordwestdeutschland hatte. Damit soll die vorherrschende Konzentration auf ...
Laufzeit: 03/2020 - 01/2025
Gefördert durch: DFG
Der Begriff der "Religion" in der Frühen Neuzeit
„Religion“ gehört zu den historischen Grundbegriffen, die bis heute in Gebrauch sind; dadurch versteht er sich vermeintlich von selbst. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich allerdings, dass das Wort „Religion“ erst im 16. Jh. Einzug in die deutsche Sprache hielt und dass es keineswegs von Anfang an das bezeichnete, was wir heute darunter verstehen. ...
Laufzeit: 10/2019 - 12/2026
Der Kampf um die Reichsabtei Corvey im Dreißigjährigen Krieg – Akteure, Strategien und Allianzen (Arbeitstitel)
Das Thema „Corvey im Dreißigjährigen Krieg“ hat in der bisherigen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Klostergeschichte Corveys wenig Beachtung erfahren. Dieser Umstand ist erstaunlich, werden doch diese Jahrzehnte in der Literatur häufig als „Tiefpunkt“ der Abteigeschichte beschrieben, welche bereits ab der Zeit des Spätmittelalters als ...
Laufzeit: 08/2019 - 12/2025
De-Konstruktion kontroverser Narrationen. Eine empirische Untersuchung zu Kompetenzen historischen Denkens von Schülerinnen und Schülern
In dem Promotionsprojekt wird der Umgang von Schülerinnen und Schülern mit Geschichte(n) über ein gesellschaftlich relevantes Thema untersucht. Die Grundlage für die Untersuchung stellen Einzelinterviews mit Lernenden verschiedener Altersstufen dar, die basierend auf der Qualitativen Inhaltsanalyse (Kuckartz) ausgewertet werden.
Laufzeit: 04/2019 - 03/2026
Das Recht zu erobern – Die Legitimation von Eroberungen im frühen und hohen Mittelalter
Eroberungen bedurften auch im früheren Mittelalter (ca. 500 bis ca. 1150) der Legitimation. Diese Aussage widerspricht der bisher gängigen Forschungsmeinung, wird mit dem anvisierten Projekt jedoch validiert. Der Nachweis der Rechtfertigungsbedürftigkeit von militärischen Herrschaftserweiterungen wird weitreichende Konsequenzen für die Erforschung ...
Laufzeit: 01/2019 - 12/2025
Gefördert durch: DFG
Diplomatische Strategien der Regentin Christine Charlotte von Ostfriesland (1665-1690)
Das Dissertationsprojekt befasst sich mit der vormundschaftlichen Regentschaft der Fürstin Christine Charlotte in Ostfriesland in den Jahren 1665 bis 1690. Diese war von innenpolitischen Konflikten geprägt, die mit äußeren Konflikten und Interessen verwoben waren. Während die Regentin sich selbst als Landesherrin und Ostfriesland als ...
Laufzeit: 07/2018 - 12/2024
Abgeschlossene Projekte
Tradition im Wandel – Das Schützenwesen in Westfalen als Immaterielles Kulturerbe
Im Rahmen des Projektes „Tradition im Wandel“ wird untersucht, welche Bedeutung gesellschaftlichen Ritualen, Bräuchen und Festen in der heutigen Gesellschaft beigemessen wird, inwieweit Relevanz und Akzeptanz der tradierten Schützenvereinswerte einem Wandel unterliegen und in welchem Verhältnis Tradition und gesellschaftliche Transformation stehen. ...
Laufzeit: 06/2016 - 06/2024
Gefördert durch: Warsteiner Brauerei
Kontakt: Jonas Leineweber
studiolo communis: Eine ko-aktive Arbeitsumgebung für einen erweiterten Forschungsdiskurs in der Kunst- und Architekturgeschichte
Im interdisziplinären Forschungsprojekt „studiolo communis“ wurde in Anlehnung an das studiolo der Renaissance – ein mit Kunstwerken, Studienobjekten und Büchern ausgestatteter Raum zum Studieren und zur Kontemplation – eine Arbeitsumgebung entwickelt, die das Untersuchen, Vergleichen, Bewerten, Verknüpfen und Kommentieren von Medienobjekten und ...
Laufzeit: 06/2010 - 09/2013
Gefördert durch: DFG
Weitere abgeschlossene Projekte
Humanitäre Auslandshilfe in der Nachkriegszeit: Erholungsaufenthalte deutscher Kinder im europäischen Ausland, 1945-1955
Friederike Horgan
Betreuer: Prof. Dr. Peter Fäßler
Knapp 50.000 deutsche Kinder wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von europäischen Familien für Erholungsaufenthalte aufgenommen. Dies ist ein frühes Beispiel der humanitären Auslandshilfe und es überrascht vor allem aufgrund des Kontextes. Die betroffenen europäischen Länder bewiesen Verantwortungsbewusstsein und brachten der leidenden Zivilbevölkerung im zerstörten Deutschland Fürsorge statt Rache- und Vergeltungsgedanken entgegen. Die verschiedenen kirchlichen, Regierungs- und gewerkschaftlichen Organisationen der Siegermächte, Überfallenen sowie neutralen Ländern übten wichtige humanitäre Hilfe aus, die Aktionen brachten allerdings auch Probleme mit sich. Das Dissertationsprojekt befasst sich mit der Frage, inwiefern sich die grundlegenden Probleme des Humanitarismus im Blick auf Erholungsaufenthalte deutscher Kinder im europäischen Ausland klären lassen. Dabei werden die Prinzipien und Konzepte des Humanitarismus ebenso in den Blick gefasst wie die daraus resultierenden Dilemmata.
Die „Japanische Herausforderung“ und die westdeutsche Unterhaltungselektronikindustrie
Florian Staffel
Betreuer: Prof. Dr. Peter Fäßler
Das Dissertationsprojekt untersucht die Reaktionen der westdeutschen Unterhaltungselektronikindustrie auf die zunehmende japanische Konkurrenz von ca. 1970 bis 1985. Der zunehmende Wettbewerb in der Strukturkrise wurde von dem Diskurs über die zeitgenössisch so genannte „Japanische Herausforderung“ begleitet, der neben der Analyse des vermeintlichen Erfolgsmodells wesentlich durch Zukunftsentwürfe und stereotype Wahrnehmungen geprägt war. Im Sinne einer relationalen industry history untersucht das Projekt beispielhalft die Krisenreaktionsstrategien der Unternehmen Grundig und Telefunken, die nationalen und europäischen politökonomischen Steuerungs- und Moderierungsversuche, die Auswirkungen auf die Arbeitsbeziehungen sowie die Rolle der Konsument*innen.
Die Studie leistet somit einen Beitrag zur „Globalisierungsgeschichte“ der Bundesrepublik und knüpft an aktuelle wirtschaftswissenschaftliche und -soziologische Debatten an (Robert Shiller, Jens Beckert), indem empirisch die Rolle von Narrativen in ökonomischen Prozessen ausgelotet wird.
Laufzeit: 2017 - 2023