Forschung
Profilschwerpunkte
Inhaltlich verfolgt das Historische Institut in der Forschung fünf transepochale Profilschwerpunkte, die unsere Expertise auch über die bestehenden Arbeitsbereiche hinweg bündeln und unsere Vernetzung mit anderen Bereichen der Fakultät für Kulturwissenschaften und der Universität Paderborn voranbringen. Der weitere Ausbau der Profilbereiche und deren Sichtbarkeit nach außen ist ein Kernanliegen des Historischen Instituts in den kommenden Jahren. Wir verfolgen es durch die Bündelung von Forschungsaktivitäten, den Aufbau von Kooperationen mit anderen Fächern der Universität wie den Wirtschaftswissenschaften und den Digital Humanities.
Die 5 Profilschwerpunkte
Laufende Forschungsprojekte
Diplomatische Strategien der Regentin Christine Charlotte von Ostfriesland (1665-1690)
Das Dissertationsprojekt befasst sich mit der vormundschaftlichen Regentschaft der Fürstin Christine Charlotte in Ostfriesland in den Jahren 1665 bis 1690. Diese war von innenpolitischen Konflikten geprägt, die mit äußeren Konflikten und Interessen verwoben waren. Während die Regentin sich selbst als Landesherrin und Ostfriesland als ...
Laufzeit: 07/2018 - 12/2024
Internationale Kulturgeschichte der Steuermoral
Das historische Forschungsprojekt untersucht Diskurse um das ehrliche Steuerzahlen in verschiedenen Gesellschaften (der BRD, Spanien, und der USA) zwischen den 1940er und den 1980er Jahren. Ziel ist es, den Wandel der Normen des Steuerzahlens zu erfassen.
Laufzeit: 03/2018 - 12/2025
Gefördert durch: DFG
Kontakt: Annette Zaloudek, Prof. Dr. Korinna Schönhärl
GeschichteN in Bewegung. Erinnerungspraktiken, Geschichtskulturen und historisches Lernen in der deutschen Migrationsgesellschaft
Das Forschungsprojekt ging der Frage nach, was kollektiv bedeutsame Vergangenheit im Kontext der Diversität in der deutschen Migrationsgesellschaft bedeutet. Welchen aktuellen Herausforderungen begegnet das historische Lernen in einer pluralen Gesellschaft? Wie werden Fragen der Diversität, Zugehörigkeit, Aus- und Abgrenzung in die historische ...
Laufzeit: 03/2018 - 09/2021
Gefördert durch: BMBF
Grimmiger Blick und Zähneknirschen. Bedingungen der Konstruktion (emotionalen) Verhaltens der englischen Könige Johann und Heinrichs III. in Historiographie und Briefen (1199-1272)
Das Promotionsprojekt dient der Untersuchung und Identifikation der unterschiedlichen Bedingungen für Beschreibungen von Emotionen von Herrschern in der Historiographie am Beispiel zweier englischer Könige, Johann „Ohnelands“ und Heinrichs III. Ob diese Beschreibungen Schlüsse auf einen spezifischen herrscherliche Habitus zulassen, ist eine der ...
Laufzeit: 01/2018 - 07/2024
Die schöpferische Kraft der Fremdheitserfahrung. Phänomenologische Überlegungen zur Fremdheit – zum geschichtsdidaktischen Konzept des Fremdverstehens – zu geschichtskulturellen Ordnungen
Das Promotionsprojekt hat zwei Stoßrichtungen: Auf der einen Seite wird sich sowohl theoretisch mit der ‚Phänomenologie des Fremden‘ nach Bernhard Waldenfels auseinandergesetzt sowie mit weiteren grundsätzlichen Überlegungen zu dem Themenaspekt der Fremdheit. Diese Überlegungen zur Grundlage nehmend, wird das geschichtsdidaktische Konzept des ...
Laufzeit: 11/2017 - 10/2024
infantaticum, regina, imperatrix - Erbe und Herrschaft von Töchtern spanischer Herrscher im 10. - 12. Jahrhundert (Arbeitstitel, Promotionsprojekt Dania Lins)
Wie einer Urkunde aus dem Jahr 1157 zu entnehmen ist, tätigte Sancha, die Schwester König Alfons VII., einleitend mit den Worten „Ego Sancia regina, comitis Raimundi et Vrrache regine ragina proles ...“ eine Spende an die Kathedrale von Zamora und die Kirche von San Miguel de Mercadillo. Eine für das spanische Hochmittelalter typische und doch ...
Laufzeit: 01/2017 - 12/2024
Tradition im Wandel – Das Schützenwesen in Westfalen als Immaterielles Kulturerbe
Im Rahmen des Projektes „Tradition im Wandel“ wird untersucht, welche Bedeutung gesellschaftlichen Ritualen, Bräuchen und Festen in der heutigen Gesellschaft beigemessen wird, inwieweit Relevanz und Akzeptanz der tradierten Schützenvereinswerte einem Wandel unterliegen und in welchem Verhältnis Tradition und gesellschaftliche Transformation stehen. ...
Laufzeit: 06/2016 - 06/2024
Gefördert durch: Warsteiner Brauerei
Kontakt: Jonas Leineweber
Landesstelle Immaterielles Kulturerbe NRW
Zum Immateriellen Kulturerbe gehören Bräuche, Rituale, Feste, darstellende Künste, mündliche Ausdrucksweisen, Wissen und Fertigkeiten, die von Generation zu Generation weitergegeben werden und Gefühle von Identität, Kontinuität und Gemeinschaft stiften. Die Bundesrepublik Deutschland hat im Jahr 2013 das UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des ...
Laufzeit: 12/2015 - 12/2024
Gefördert durch: MKW NRW
Kontakt: Jonas Leineweber
Geschichtsdidaktik im Diskurs
Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Arbeitsbereichs Theorie und Didaktik der Geschichte widmen sich im Lehrprojekt den jeweils aktuellen Fragen geschichtsdidaktischer Theorie, Empirie und Pragmatik und diskutieren diese im Hinblick auf deren Bedeutung für die eigenen Forschungsprojekte. In Zusammenarbeit mit dem ...
Laufzeit: 04/2015 - 12/2024
Widerstand gegen fremde Herrscher im hohen und späten Mittelalter. Zur ethnischen und nationalen Identitätsbildung in Konflikten des Mittelalters
Das vorrangige Ziel des Vorhaben besteht darin, den Widerstand gegen fremde Herrscher und damit die Wirkungen von Fremdherrschaft im hohen und späten Mittelalter systematisch durch einen umfassenden Vergleich von Einzelkonflikten zu beschreiben und die Bedingungen zu erfassen, unter denen Fremdherrschaft produktiv die Bildung neuer Identitäten ...
Laufzeit: 08/2011 - 12/2026
Gefördert durch: DFG
Abgeschlossene Projekte
Die schöpferische Kraft der Fremdheitserfahrung. Phänomenologische Überlegungen zur Fremdheit – zum geschichtsdidaktischen Konzept des Fremdverstehens – zu geschichtskulturellen Ordnungen
Das Promotionsprojekt hat zwei Stoßrichtungen: Auf der einen Seite wird sich sowohl theoretisch mit der ‚Phänomenologie des Fremden‘ nach Bernhard Waldenfels auseinandergesetzt sowie mit weiteren grundsätzlichen Überlegungen zu dem Themenaspekt der Fremdheit. Diese Überlegungen zur Grundlage nehmend, wird das geschichtsdidaktische Konzept des ...
Laufzeit: 11/2017 - 10/2024
Tradition im Wandel – Das Schützenwesen in Westfalen als Immaterielles Kulturerbe
Im Rahmen des Projektes „Tradition im Wandel“ wird untersucht, welche Bedeutung gesellschaftlichen Ritualen, Bräuchen und Festen in der heutigen Gesellschaft beigemessen wird, inwieweit Relevanz und Akzeptanz der tradierten Schützenvereinswerte einem Wandel unterliegen und in welchem Verhältnis Tradition und gesellschaftliche Transformation stehen. ...
Laufzeit: 06/2016 - 06/2024
Gefördert durch: Warsteiner Brauerei
Kontakt: Jonas Leineweber
studiolo communis: Eine ko-aktive Arbeitsumgebung für einen erweiterten Forschungsdiskurs in der Kunst- und Architekturgeschichte
Im interdisziplinären Forschungsprojekt „studiolo communis“ wurde in Anlehnung an das studiolo der Renaissance – ein mit Kunstwerken, Studienobjekten und Büchern ausgestatteter Raum zum Studieren und zur Kontemplation – eine Arbeitsumgebung entwickelt, die das Untersuchen, Vergleichen, Bewerten, Verknüpfen und Kommentieren von Medienobjekten und ...
Laufzeit: 06/2010 - 09/2013
Gefördert durch: DFG
Weitere abgeschlossene Projekte
Humanitäre Auslandshilfe in der Nachkriegszeit: Erholungsaufenthalte deutscher Kinder im europäischen Ausland, 1945-1955
Friederike Horgan
Betreuer: Prof. Dr. Peter Fäßler
Knapp 50.000 deutsche Kinder wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von europäischen Familien für Erholungsaufenthalte aufgenommen. Dies ist ein frühes Beispiel der humanitären Auslandshilfe und es überrascht vor allem aufgrund des Kontextes. Die betroffenen europäischen Länder bewiesen Verantwortungsbewusstsein und brachten der leidenden Zivilbevölkerung im zerstörten Deutschland Fürsorge statt Rache- und Vergeltungsgedanken entgegen. Die verschiedenen kirchlichen, Regierungs- und gewerkschaftlichen Organisationen der Siegermächte, Überfallenen sowie neutralen Ländern übten wichtige humanitäre Hilfe aus, die Aktionen brachten allerdings auch Probleme mit sich. Das Dissertationsprojekt befasst sich mit der Frage, inwiefern sich die grundlegenden Probleme des Humanitarismus im Blick auf Erholungsaufenthalte deutscher Kinder im europäischen Ausland klären lassen. Dabei werden die Prinzipien und Konzepte des Humanitarismus ebenso in den Blick gefasst wie die daraus resultierenden Dilemmata.
Die „Japanische Herausforderung“ und die westdeutsche Unterhaltungselektronikindustrie
Florian Staffel
Betreuer: Prof. Dr. Peter Fäßler
Das Dissertationsprojekt untersucht die Reaktionen der westdeutschen Unterhaltungselektronikindustrie auf die zunehmende japanische Konkurrenz von ca. 1970 bis 1985. Der zunehmende Wettbewerb in der Strukturkrise wurde von dem Diskurs über die zeitgenössisch so genannte „Japanische Herausforderung“ begleitet, der neben der Analyse des vermeintlichen Erfolgsmodells wesentlich durch Zukunftsentwürfe und stereotype Wahrnehmungen geprägt war. Im Sinne einer relationalen industry history untersucht das Projekt beispielhalft die Krisenreaktionsstrategien der Unternehmen Grundig und Telefunken, die nationalen und europäischen politökonomischen Steuerungs- und Moderierungsversuche, die Auswirkungen auf die Arbeitsbeziehungen sowie die Rolle der Konsument*innen.
Die Studie leistet somit einen Beitrag zur „Globalisierungsgeschichte“ der Bundesrepublik und knüpft an aktuelle wirtschaftswissenschaftliche und -soziologische Debatten an (Robert Shiller, Jens Beckert), indem empirisch die Rolle von Narrativen in ökonomischen Prozessen ausgelotet wird.
Laufzeit: 2017 - 2023