Kathrin Rottmann: „Ästhetik von unten. Pflaster und Asphalt in den bildenden Künsten" (Kunsthistorikerin/Bochum)

SILOGESPRÄCHE
«CITYRAMA - STRASSE ALS ATELIER»
Dienstag, 16.11.2021, 18-20 Uhr (s.t.) (ZOOM)

„Der Ort, den eine Epoche im Geschichtsprozeß einnimmt, ist aus der Analyse ihrer unscheinbaren Oberflächenäußerungen schlagender zu bestimmen als aus den Urteilen der Epoche über sich selbst“, argumentierte der Soziologe Siegfried Kracauer 1927. Zu diesen unscheinbaren Oberflächen gehören auch Pflaster und Asphalt. Sie definieren den Stadtraum visuell, funktional, politisch und sozial, und ihr Einsatz funktioniert so gut, dass sie alltäglich kaum Beachtung finden. Im Gespräch mit Kathrin Rottmann geht es darum zu fragen, wie die Oberflächen von Straßen genutzt wurden, um mit Materialeigenschaften und Materialwissen die Oberflächen von Bildern sozial und politisch zu gestalten.

Zur Person
Kathrin Rottmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstgeschichtlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum und Redakteurin der kritischen berichte. Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaften. Sie hat in Hamburg Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Neuere deutsche Literatur studiert und war wissenschaftliche Mitarbeiterin bei den Forschungs- und Ausstellungsprojekten Sigmar Polke: Wir Kleinbürger – Zeitgenossen und Zeitgenossinnen. Die 1970er Jahre in der Hamburger Kunsthalle und Alibis: Sigmar Polke 1963–2010 im Museum of Modern Art. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen moderne und zeitgenössische Kunst, Materialien und Dinge, Geschichte und Theorie von Fotografie und Film sowie Feminismus- und Gendertheorien. Ihr aktuelles Projekt widmet sich dem Verhältnis von Kunst, Arbeit und Industrie und einer Analyse industrieller Produktionsweisen in der bildenden Kunst. Gerade wurde sie mit dem Aby-Warburg-Förderpreis des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet.

Einladung und Moderation: Prof. Max Schulze (Universität Paderborn, Fakultät für Kulturwissenschaften, Kunst/Malerei)