Online-Befragung: Amateur-Musiktheater in Deutschland 2021

Die Corona-Pandemie hat allerorts zu einem kulturellen Stillstand geführt, wovon auch das Amateur-Musiktheater in Deutschland stark betroffen ist: So mussten zahllose Produktionen und geplante Musical-, Operetten- oder Opernaufführungen kurzerhand abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Die meisten Musical-Ensembles können zurzeit nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen proben. Und niemand vermag vorherzusehen, wann endlich wieder „normale“ Musiktheateraufführungen vor Publikum stattfinden können.

Trotzdem oder gerade deswegen beschäftigt sich die AG Musikdidaktik.Musiktheater_Praxis.Forschung im Forschungsprojekt „Wir machen Musiktheater! Künstlerisch-pädagogische Prozesse, Repertoires und Ökonomien im Schul- und Amateurbereich“ intensiv mit dem Amateur-Musiktheater in Deutschland. Mit der Befragung von künstlerisch-musikalisch oder organisatorisch Leitenden verfolgen wir vorrangig das Ziel, möglichst viele Fakten und Einzelheiten über die (schulischen) Amateur-Musiktheater-Ensembles und deren Entwicklung, ihre Musiktheaterarbeit und künstlerisch-technischen Produktionsbedingungen in Erfahrung zu bringen. Ebenso interessieren uns die Stückrepertoires, die musik- und theaterpädagogischen Zielsetzungen sowie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Musiktheateraufführungen von Amateur-Ensembles.

Amateurkulturelle Aktivitäten und Praxen sind erst in den letzten Jahren ins Blickfeld kunst- und sozialwissenschaftlicher Forschung gelangt. Ebenso befindet sich die Erforschung nicht-professioneller bzw. außerberuflicher Musiktheaterpraxis in ihren vielfältigen institutionellen bzw. nicht-institutionellen oder vereinsmäßigen Organisationsformen gegenwärtig noch in den Anfängen. Dieses Forschungsprojekt untersucht daher die Entwicklungs- und Erscheinungsformen, die künstlerisch-pädagogischen Prozesse, Repertoires und Ökonomien des nicht-professionellen Musiktheaters in Deutschland sowie in diversen europäischen Nachbarländern, Großbritannien und in den USA. Ziel des Forschungsprojekts ist es, internationale, interkulturelle und interinstitutionelle (v. a. mit professionellen Bühnen und Theaterschaffenden) Schnittpunkte, Interdependenzen sowie länderunterschiedliche Gegensätze analytisch dingfest und für Praxis und Forschung nachhaltig nutzbar zu machen.

Als künstlerisch-kulturelle und soziale Praxis ist sowohl das berufsmäßige als auch das Amateur-Musiktheater, in dem Musik, Gesang, Schauspiel, Tanz, Bühnenkunst, Sprache/Kommunikation und soziale Interaktion vielfältig zusammenwirken, notwendigerweise ein Gegenstand interdisziplinärer Forschung. Folglich sollten daran verschiedene Wissenschaftsdisziplinen beteiligt sein, v. a. Musik-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaften, Musik-, Kunst- und Theaterpädagogik, Sozial- und Bildungswissenschaften sowie Wirtschaftswissenschaften. Die Begründung und längerfristige Etablierung eines forschungsbezogenen interdisziplinären Netzwerkes auf internationaler Ebene sind deshalb in Anbetracht der Größendimension und Komplexität des Forschungsgegenstandes unabdingbar und Ziel dieses Forschungsprojekts. Dazu sollen bestehende Kooperationen zu Musiktheaterstätten und -vereinen sowie zu Musikhochschulen und Universitäten für das Forschungsprojekt genutzt und im Zusammenhang eines gemeinsamen Forschungsinteresses weiter ausgebaut werden (siehe angehängte Übersicht zu den Kooperationspartnern). Für das Jahr 2022 ist zudem ein internationales Symposion zum Amateur-Musiktheater und den Wechselbezügen zum professionellen Musiktheaterbetrieb vorgesehen.

Hier finden Sie eine pdf-Datei des gesamten Online-Fragebogens.

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