Diskriminierungsprävention in Bildung und Pädagogik

Vortrag und Workshop für Studierende und Dozent*innen 

 

Vortrag & Diskussion: 16.01.2023, 16:00 - 19:00 Uhr

Diskriminierung spielt in Bildung und Pädagogik in mehrfacher Hinsicht eine Rolle: Diskriminierungserfahrungen können die Lernausgangsbedingungen und Selbstwirksamkeitserwartungen der Adressat*innen sowie die Beziehungen unter Adressat*innen und mit Pädagog*innen/Lehrenden beeinträchtigen. Umgekehrt können Privilegierungserfahrungen zu Schieflagen bzgl. der Analysefähigkeit und Selbsteinschätzung sowie zu diskriminierenden Handlungen führen. Letztere können die pädagogische bzw. Bildungsteilhabe einschränken. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass Pädagog*innen und Lehrende, die in unserer oder einer anderen von Ungleichheit geprägten Gesellschaft sozialisiert und ausgebildet sind, auch bei besten Absichten in einer Weise handeln, die diskriminierende Effekte auf die Adressat*innen hat.

Der Vortrag gibt Anregungen für Diskriminierungsprävention in Bildung und Pädagogik. Im ersten Teil führt die Referentin in einen soziologischen Diskriminierungsbegriff ein, der nicht primär nach Schuld fragt, sondern nach der Verknüpfung zwischen gesellschaftlichen und institutionellen Strukturen und individuellem Handeln und nach den Möglichkeiten der Individuen, aus entsprechenden Teufelskreisläufen auszusteigen. Anhand des Intersektionalitätskonzepts wird darauf aufbauend ein Blick auf die Verschränkung verschiedener Ungleichheitsverhältnisse geworfen, unter anderem, um besser greifen zu können, wie in den meisten Menschen gleichzeitig Diskriminierungs- und Privilegierungserfahrungen zusammenlaufen und welche Effekte das für Situationen in Pädagogik und Bildungsarbeit haben kann.

Im zweiten Teil werden verschiedene Standbeine der Diskriminierungsprävention vorgestellt und unter anderem herausgestellt, wie wichtig es ist, Bedarfe von Diskriminierungsbetroffenen und diskriminierungskritischen Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren. Zusätzlich wirft die Referentin einen Blick auf verschiedene Beweggründe für diskriminierendes Handeln im Allgemeinen und mit spezifischem Blick auf Bildungsarbeit und Pädagogik, und stellt Schlussfolgerungen für die Präventionsarbeit vor.

Bitte achten Sie auf das Hygienekonzept der Veranstaltung: 

Wir bitten die Teilnehmer*innen durchgängig FFP2-Masken zu tragen, da die Dozentin als Selbständige keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall erhält und ihr Immunsystem eingeschränkt ist.  Es wäre schön, wenn Sie sich vorher auf Corona testen und die Veranstaltung nicht besuchen, wenn der Test positiv war oder Sie Erkältungssymptome haben (außer es kann wirklich ausgeschlossen werden, dass Covid oder eine andere ansteckende Krankheit vorliegt). 

 

Workshop: 17.01.2023, 9:00 - 14:00 Uhr 

Der Vertiefungsworkshop baut auf dem Vortrag am Vortag auf. Hier arbeiten wir entlang der Fragen, Anliegen und Praxisfelder der Teilnehmenden. Es wird Raum für Fragen und vertiefende Gespräche zu den Vortragsinhalten geben, in denen je nach Bedarf weitere Impulse der Referentin möglich sind. Darüber hinaus werden in praxisfeld- oder themenspezifischen Arbeitsgruppen konkrete erste Schritte für den Praxistransfer erarbeitet. Je nach Interesse der Teilnehmenden ist in den Arbeitsgruppen auch eine Arbeit an exemplarischen mitgebrachten Fällen möglich. Die Referentin steht in dieser Zeit beratend zur Verfügung.

Der Workshop richtet sich an Professionelle und Studierende/Auszubildende aller Praxisfelder von Pädagogik und Bildungsarbeit, insbesondere Hochschullehre, Fort- und Weiterbildung, Lehramt, Sozialpädagogik, soziale Arbeit, politische Bildung, geschlechterreflektierte bzw. queere Bildung und Sexualpädagogik. Auch Fachkräfte der frühkindlichen Bildung oder der nicht-beruflichen Bildungsarbeit mit Erwachsenen sind willkommen, allerdings hat die Referentin am meisten Erfahrung in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen, Fachkräften und teils älteren Kindern, sodass Teilnehmende mit anderen Zielgruppen unter Umständen mehr eigenständigen Transfer leisten müssen.

Bitte beachten Sie, dass Sie sich für den Workshop anmelden müssen und der Workshop auf 16 TeilnehmerInnen begrenzt ist. Zur Anmeldung.

Bitte achten Sie auf das Hygienekonzept der Veranstaltung: 

Alle Teilnehmenden sollten bitte durchgängig FFP2-Masken tragen.  Es wäre schön, wenn Sie sich vorher auf Corona testen und die Veranstaltung nicht besuchen, wenn der Test positiv war oder Sie Erkältungssymptome haben (außer es kann wirklich ausgeschlossen werden, dass Covid oder eine andere ansteckende Krankheit vorliegt).

Katharina Debus

Katharina Debus ist Politologin und Sexualpädagogin und arbeitet seit den frühen 2000er Jahren in der außerschulischen Jugendbildung. Seit 2009 liegt ihr Schwerpunkt auf der Fachkräfteaus-, -fort- und -weiterbildung, unter anderem in den Feldern Schule, außerschulische Bildung und soziale Arbeit, sowie der Veröffentlichung von Handreichungen, Methodenbeschreibungen und Fachartikeln für (werdende) Fachkräfte. Themenschwerpunkte: Geschlechterverhältnisse; geschlechterreflektierte Pädagogik; geschlechtliche, sexuelle und amouröse Vielfalt; Sexualpädagogik; Diskriminierungsprävention und Intersektionalität; Gestaltung von Lernprozessen zu Diskriminierung; geschlechterreflektierte Rechtsextremismusprävention.

Mehr unter www.katharina-debus.de.

Der Vortrag sowie der Workshop werden von dem Dekanat der Fakultät für Kulturwissenschaften sowie der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten unterstützt. 

Bitte achten Sie auf das Hygienekonzept der Veranstaltung: 

Wir bitten die Teilnehmer*innen durchgängig FFP2-Masken zu tragen, da die Dozentin als Selbständige keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall erhält und ihr Immunsystem eingeschränkt ist.  Es wäre schön, wenn Sie sich vorher auf Corona testen und die Veranstaltung nicht besuchen, wenn der Test positiv war oder Sie Erkältungssymptome haben (außer es kann wirklich ausgeschlossen werden, dass Covid oder eine andere ansteckende Krankheit vorliegt).