Si­lo­ge­spräche: Il­ana Halper­in (Künst­ler­in, Glas­gow)

SILOGESPRÄCHE
»Projekte und Prozesse III« – Ilana Halperin
Wintersemester 2023/24
Dienstag, 14.11.2023, 18-20 Uhr (s.t.)

Im Wintersemester 2023/24 setzen wir die Reihe „Projekte und Prozesse“ der Silogespräche mit drei Künstler*innen-Gesprächen fort. Projekte sind gekennzeichnet durch Interdisziplinarität, Teamwork und Kreativität. Aus der engen relationalen Verschaltung von Projekten und Prozessen resultiert das Neue und Experimentelle, das Zeitlose und Zeitgebundene und immer auch das Risiko des Scheiterns. Projekte verwirklichen sich in flexibilisierten Strukturen und hybriden Räumen, für die es aktuell noch keine Begriffe oder Bezeichnungen gibt.

Seit über zwanzig Jahren erforscht die Künstlerin Ilana Halperin Verbindungen zwischen Geologie und dem täglichen Leben, um neue Wege zu finden, unsere Beziehung zur natürlichen Welt zu begreifen. Durch das Ziehen von Parallelen zwischen sehr persönlichen Ereignissen, z.B. ihrer Geburt oder dem Tod des Vaters, und der Entstehung eines Vulkans auf Island wurde ein Raum geschaffen, um über unseren Platz im geologischen Zeitkontinuum aus einer intimeren Perspektive nachzudenken. Sie kombiniert Feldforschung an verschiedenen Orten – auf Vulkanen in Hawaii, in Höhlen in Frankreich, in Mineralquellen in Island, in Museen, Archiven und Labors – mit einer aktiven Studiopraxis. Ihre jüngsten Arbeiten bewegen sich zwischen Performance, Skulptur, Druck, Zeichnung, Textil, Film und Erzählung. Neue skulpturale Werke bringen Korallen, Kalkstein, Marmor und Mineralien zusammen. Hintergrund ist die Frage, ob wir Menschen, die wir durch unsere Zähne und Knochen auch Lebensformen aus Carbonatgestein sind, durch eine genauere Betrachtung unserer geologischen Nachbarn lernen können, uns gemeinsam mit unserer Familie um unsere fragile ökologische Welt zu kümmern.

Zur Person:
Ilana Halperin wurde in New York geboren und lebt und arbeitet zwischen Glasgow und der Isle of Bute. Sie erhielt ihren MFA von der Glasgow School of Art und ihren BFA von der Brown University. Ihre Arbeiten wurden weltweit in Einzelausstellungen gezeigt, u.a. im Cairn Centre d'Art im UNESCO-Geopark der Haute Provence, im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité, im Artists Space, New York, im Manchester Museum und im Akiyoshidai Natural History Museum, Japan. Halperins Einzelausstellung Minerals of New York wurde an der Leeds Arts University eröffnet und wanderte zu The Hunterian, Glasgow und Governors Island in New York. Ihre Arbeiten waren in zahlreichen Gruppenausstellungen zu sehen, darunter: The Power of Wonder - The New Materialism in Current Art, Museum unter Tage, Bochum, Deutschland; The Forces Behind the Forms, Kunstmuseum Thun, Schweiz und Tournee; Cristallisations - la naissance d'un ordre caché, Centre Pompidou Metz/Musée du Cristal Saint-Louis, Frankreich; Allegory of the Cave Painting, Extra City, Antwerpen, Belgien; Estratos, PAC Murcia, Spanien; Sharjah Biennial 8, VAE; Experimental Geography (Tournee 2008-11), sowie aktuell Geerdet – Künstlerische Materialforschungen, Kunstraum Hase29, Osnabrück, Deutschland. Ilana Halperin teilt ihren Geburtstag mit dem Vulkan Eldfell auf Island.

Das Gespräch mit Ilana Halperin wird in Kooperation mit dem Kunstraum Hase29 – Gesellschaft für Gegenwartskunst Osnabrück e.V. auf Englisch stattfinden. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Einladung und Kontakt: Dr. Tim Pickartz, Kunst/Kunstgeschichte und ihre Didaktik. https://kw.uni-paderborn.de/fach-kunst/kunstkunstgeschichte-und-ihre-didaktik

Abbildung: Ilana Halperin, Field Diary (Digne), 2022, Graphit und Aquarell auf Fabriano Papier, 28x20cm