Woche des wissenschaftlichen Nachwuchses 2022
In der Lesewoche fand die zweite und hybrid umgesetzte Woche des wissenschaftlichen Nachwuchses mit integrierter Graduiertentagung (07.-09.06.2022) – eine Kooperation zwischen dem Graduiertenzentrum KW (GKW) und dem Graduiertenforum KW (GFKW) – statt. Die Veranstaltung zeichnete sich durch Vorträge sowie Pitch-Beiträge von Promovierenden und Postdocs der Fakultät für Kulturwissenschaften, Informationsangeboten, Netzwerkrunden, einem Workshop, einer Podiumsdiskussion sowie einem Keynote-Vortrag rund um die Thematik Data, Culture, Society: Komplexe Transformationen verstehen und gestalten aus.
Ziel der Graduiertentagung war es, verschiedene Perspektiven auf die zahlreichen Transformationsformen und -prozesse zu werfen. Die Vielfältigkeit der Verstehens- und Gestaltungsprozesse der Veränderung von Daten, Kultur(en) und Gesellschaft(en) aus kulturwissenschaftlichen Perspektiven sowie in verschiedenen Handlungsfeldern standen im Fokus und wurden aus unterschiedlichen methodischen und disziplinären Perspektiven betrachtet. Mit nuancierendem Blick hoben die Vortragenden spezifische Bedeutungsdimensionen und Aushandlungsprozesse innerhalb dieses Kontextes hervor. Dank des konzeptionell breit angelegten Ansatzes der Tagung konnten dabei die vielseitig ausgeprägten, stets auf Wechselwirkung beruhenden Aushandlungen während und infolge des Transformationsprozesses von Daten, Kultur(en) und Gesellschaft(en) eindrucksvoll aufgezeigt werden. Überlagerungen und Zusammenspiel sind ebenso deutlich geworden wie die mannigfaltigen Handlungsspielräume und Sinnzuschreibungen.
Der eröffnende Keynotevortrag der Woche des wissenschaftlichen Nachwuchses zum Thema Human-AI Teaming von Prof.in Dr.in Katharina Rohlfing (Psycholinguistik) beleuchtete das komplexe Wechselverhältnis zwischen menschlichen und maschinellen Akteur*innen für ein gesellschaftliches und berufliches Miteinander und verortete Kulturwissenschaftler*innen innerhalb des Prozesses als Gestalter*innen von künstlichen Intelligenzen. Die sich anschließende rege Diskussion spiegelte die Relevanz der Thematik (unter anderem in den Kulturwissenschaften) wider und war zugleich ein gelungener Start in die Veranstaltungswoche.
Das neu konzipierte Pitch-Format ermöglichte Promovierenden und Postdocs Forschungsprojekte im Entstehensprozess präsentieren und interdisziplinär diskutieren zu können.
Auf dem Markt der Möglichkeiten stellten verschiedene Akteur*innen aus dem Bereich der Graduiertenförderung ihre Angebote für Graduierte vor und standen für individuelle Fragen zur Verfügung.
Der Workshop zur Wissenskommunikation, von Nadine Lux (science ³) geleitet, vermittelte Grundlagen zur Thematik und stellte Aufgaben und Herausforderungen von und für Wissenschaftler*innen im Kontext eines gewünschten Transfers ihrer jeweiligen Projekte dar.
Bei der digitalen Podiumsdiskussion haben Dr. Hendrik Huthoff, Dr.in Anne-Christin Warskulat sowie Dr. Maik Goth über mentale Gesundheit in Qualifikationsphasen und entsprechende Handlungsmöglichkeiten diskutiert. Insbesondere ist durch die Beleuchtung der Datenlage sichtbar geworden, inwiefern sich die prekäre Arbeitssituation in Qualifikationsphasen auf die mentale Gesundheit auswirken kann und folglich Unterstützungsangebote an den Hochschulen relevant sind. Dazu berichteten die Referent*innen von bereits gelungenen Initiativen an Hochschulen (UniWind) und an welchen Stellen noch Nachholbedarf ist.
Auch im Anschluss an die diesjährige Woche des wissenschaftlichen Nachwuchses werden Vorträge der Tagung in einem Sammelband der wbg-Reihe Interdisziplinäre Studien des Paderborner Graduiertenzentrums für Kulturwissenschaften veröffentlicht.
Der Kreis der Graduierten hat sich nach intensiver Diskussion dazu entschieden den Begriff des wissenschaftlichen Nachwuchses aufgrund genealogischer und hierarchischer Dimensionen abzulehnen, weshalb die nächste Woche des wissenschaftlichen Nachwuchses Graduiertenwoche genannt werden wird.
Wir danken allen Mitwirkenden für diese produktive Veranstaltungswoche, während der wir einmal mehr die Vielfalt der wissenschaftlichen Projekte an der Fakultät für Kulturwissenschaften erleben und produktiv diskutieren durften.