Mittelbauinitiative KW

(wird fortlaufend aktualisiert)

Entstehungsgeschichte und Ausgangssituation 

Der bundesweite Covid19-bedingte Lockdown betraf und betrifft nach wie vor auch die Universität Paderborn. Alle Beschäftigten wurden angewiesen, im Homeoffice zu arbeiten, Lehre sollte kurzfristig digitalisiert werden, die Verwaltung war im Kernbetrieb und die Bibliothek geschlossen. Am 8. April 2020 wurde für das WissZeitVG eine zeitlich begrenzte Übergangsregelung beschlossen, in welcher Beschäftigungsverhältnisse zur Qualifizierung um sechs Monate verlängert werden können, um der besonderen Belastung und den Einschränkungen gerecht zu werden. Andere Universitäten äußerten sich in den Wochen nach der Gesetzesänderung bereits sehr schnell positiv dazu und veröffentlichten im Vorfeld Stellungnahmen (z. B. Universität Frankfurt).  Nach ausbleibender Reaktion seitens der Universität Paderborn tauschte sich Mitte Mai das Netzwerk der Mittelbausprecher*innen der Fakultät für Kulturwissenschaften (KW) aus. Ziel war es, eine Stellungnahme des Präsidiums zum Umgang mit der Gesetzesänderung anzufragen, um Planungssicherheit für die Interessensgruppen zu generieren. Am 18. September 2020 wurde auf Bundesebene eine weitere Verlängerung der maximalen Befristungsdauer um ebenfalls sechs Monate beschlossen, die am 01.10.2020 in Kraft trat. Das Hauptanliegen der Mittelbauinititative der KW ist die Gewährung der Verlängerung des WissZeit VG um 12 Monate.

Ein daran unmittelbar anschließendes Anliegen gilt dem Umgang mit der Mehrbelastung durch die Umstellung auf digitale Lehr-/Lernformate während des Sommersemesters 2020. Um eine Einschätzung des Arbeitsaufwandes zu eruieren, wurde eine Umfrage unter den Mitarbeiter*innen des Mittelbaus der kulturwissenschaftlichen Fakultät durchgeführt. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen eine starke und ernstzunehmende Mehrbelastung der Lehrenden. Weiterhin wurden hier Bedarfe der Beschäftigten für unterstützende Maßnahmen in der Lehre erhoben, um die besonders prekäre Lage des Mittelbaus abzufedern.

Ziele

Die Mittelbauinititative der KW fordert von der Universität, dem Präsidium und dem Dekanat der KW: 

  • Verlängerung des WissZeit VG gewähren für alle befristet beschäftigten Mitarbeiter*innen und Beamt*innen mit Qualifikationsstellen (WHK, WiMi, AR a.Z., AOR a.Z., Juniorprofessor*innen) um 12 Monate
  • Lehrdeputat reduzieren Bspw. durch höheren Anrechnungsfaktor für die digitale Lehre, Abbau von bereits geleisteten Überstunden aus dem Sommersemester 2020, Reduktion von Seminargrößen, um die Voraussetzungen einer qualitativ hochwertigen Lehre gewährleisten zu können und damit verbunden den von Studierenden rückgemeldeten Bedarfen nach interaktivem und sozialen Lernen in synchronen Lehrsituationen entsprechen zu können.
  • Personal im Mittelbau aufstocken 
  • Finanzielle Mittel für die Einstellung von Hilfskräften bereitstellen, um bspw. Hochdeputate zu erfüllen, Erstsemestern einen guten Start ins Studium zu gewährleisten, Technikunterstützung (Scans, Mitbetreuung von PANDA-Kursen) zu erhalten. Auf diese Weise kann die Universität zudem dazu betragen, Studierende zu unterstützen, die pandemiebedingt ihre Nebenjobs verloren haben. Diese Mittel sollen allen wissenschaftlichen Beschäftigten zur Verfügung stehen.
  • Bestand digital verfügbarer Literatur erhöhen (Anschaffung auch großer Lizenzpakete, Aufstockung des Bibliotheksbudgets sowie Vorantrieb der Digitalisierung der Bestandsliteratur)
  • Infrastruktur für synchrone digitale Lehre verbessern (z.B. datenschutzkonforme ZOOM-Lizenzen für alle Mitarbeiter*innen)
  • Anschaffung technischer Ausrüstung unterstützen in der digitalen Lehre sowie Büroausstattung im Homeoffice
  • Mehr interne Schulungen anbieten für alle Beschäftigten und Studierende

Aktueller Stand

  • Die Universitätsleitung hat die Hochschuldidaktik personell und finanziell aufgestockt, um mehr interne Schulungen anbieten zu können.
  • Die Professorien zahlreicher Institute haben mit Briefen an das Präsidium ihre Unterstützung zugesichert und Solidarität mit dem Mittelbau bekundet. 
  • Eine Umfrage im Mittelbau der KW zum Arbeitsaufwand und zu weiteren Bedarfen während der pandemiebedingten digitalen Lehre wurde durchgeführt, ausgewertet und die Ergebnisse dem Präsidium zur Verfügung gestellt.
  • Die Präsidentin hat zugesagt, unsere Forderung nach einer Erhöhung des Anrechnungsfaktors für die digitale Lehre auf 1,5 SWS in der Landesrektorensitzung am 26.10.2020 einzubringen.
  • Das Präsidium hat am 23.10.2020 verkündet, eine Zoom-Campuslizenz für alle zu beschaffen.
  • Die Planungssicherheit im Wintersemester 2020/21, dass digital begonnene Veranstaltungen in jedem Fall auch digital zu Ende geführt werden können, wurde zugesagt.
  • Es soll in den Instituten angeregt werden, die Mittel für Hilfskräfte (insb. die QV-Mittel) zukünftig nach transparenten und angemessenen Kriterien zu verteilen (z.B. nach SWS).
  • Corona-WissZeitVG und Mitnahme in zweite Phase: Nach Auskunft von Frau Denecke (Personalverwaltung) kann das Corona-Jahr mit in die zweiten Phase übernommen werden. Die Möglichkeit der einjährigen Verlängerung entsteht automatisch; von einer Befristung des Anspruchs steht nichts im Gesetz. Wir empfehlen aber den Antrag in der ersten Phase zu stellen, um einen Nachweis über die Beanspruchung der Corona-Verlängerung zu dokumentieren.

Unterstützer*innen der Initiative

Unterstützer*innen in alphabetischer Reihenfolge (wird noch ergänzt)

  • Dr. Annette Bentler (Institut für Erziehungswissenschaften)
  • Dr. Daniela Berner-Zumpf (Institut für Humanwissenschaften - Fach Philosophie)
  • Anne Breckner (Institut für Ev. Theologie)
  • Julia Diederich (Graduiertensprecherin)
  • PD Dr. Kristin Eichhorn (Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft)
  • Isabel Elsner-Schwengelbeck (Historisches Institut)
  • Daniel Fastlabend (Historisches Institut)
  • Elena Fingerhut (Institut für Medienwissenschaften)
  • Dr. Vera Grund (Institut für Musikwissenschaften)
  • Alexandra Hartmann (Mittelbauvertretung im Fakultätsrat der Fakultät für Kulturwissenschaften)
  • Kristina Krug (Institut für Erziehungswissenschaft)
  • Sophie Krug von Nidda (Institut für Humanwissenschaften - Fach Soziologie)
  • Dr. Elisa Linseisen (Institut für Medienwissenschaften)
  • Rebecca Meier (Institut für Ev. Theologie)
  • Jan Christian Pinsch (Institut für Ev. Theologie)
  • Dr. Kristina Richts (Institut für Musikwissenschaften)
  • Franziska Schloots (Institut für Medienwissenschaften)
  • Dr. Jörg Schröder (Institut für Erziehungswissenschaften / GEW)
  • Bianca Steffen (Institut für Erziehungswissenschaft)
  • Vera Uppenkamp (Institut für Ev. Theologie)
  • Dr. Stephanie Willeke (Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft)
Kontakt

Bei Fragen zur Mittelbauinitiative der KW wenden Sie sich gerne an jschroed(at)mail.upb(dot)de oder franziska.schloots(at)upb(dot)de

 

 

Aktuelles

Befragung der Kandidat*innen zur Bundestagswahl 2021 im Wahlkreis 137 – Paderborn

Ergebnisse der Befragung 

Presse

Uni-Mitarbeiter bangen um ihre Jobs (Neue Westfälische, 30.10.2020)

"Es rumort unter den Beschäftigten der Universität" (Westfalen-Blatt, 30.10.2020)

Stefanie Leinfellner: Arbeitsbedingungen in Forschung und Lehre in Zeiten von COVID-19: von neuen Höchstbefristungsgrenzen und einer engagierten Mittelbauinitiative (in Journal Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW Nr. 47/2020, S. 61-65)