Forschendes Lernen

Mit „Forschen“ und „Lernen“ sind zwei Tätigkeitsbereiche an Universitäten und Hochschulen genannt, die auf den ersten Blick nicht zusammengehören – die Wissenschaftler/innen forschen (und lehren), die Studierenden lernen. Dass sie seit einiger Zeit verstärkt ‚zusammengedacht‘ werden, zeigt sich an zahlreichen Angeboten der NRW-Universitäten, das „Forschende Lernen“ in die Masterstudiengänge aller Lehrämter, insbesondere im Praxissemester, zu implementieren.

Sie als Paderborner Studierende unterstützt das Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ) mit dem FIPS-Blog (Fips = Forschen im Praxissemester). Er führt Sie mit dem Ziel, bei Ihnen „eine forschende Perspektive auf Kinder und Jugendliche, Unterricht, Schule und Profession zu entwickeln” (Fips-Startseite), an Möglichkeiten und Grenzen der empirischen Forschung heran. Wir möchten Germanistikstudierenden diese forschende, (selbst)reflexive Haltung bereits im Bachelorstudium vermitteln, und zwar mit ersten Fragestellungen, für deren Bearbeitung z.B. die PaSuS-Korpora genutzt oder analoge und digitale Lehr- und Lernmedien analysiert werden können. Von der kleinen Seminarleistung, über die schriftliche Modulabschlussprüfung bis hin zur Bachelorarbeit haben Sie die Möglichkeit, sich zunächst basal und später vertieft mit aktuellen deutschdidaktischen Themen auseinanderzusetzen und so Forschungsroutinen zu entwickeln.

Daneben unterstützen wir Sie auch durch unsere Workshops zum empirischen Forschen, in denen Sie sich beispielsweise über verschiedene Methoden deutschdidaktischer Forschung informieren können.

Darüber hinaus können Sie das breite Angebot von Online-Datenbanken, die für die (deutschdidaktische) Forschung und Lehre genutzt werden können, nutzen.

Im Master, insbesondere im Praxissemester, haben Sie dann die notwendige Handlungssicherheit, im Rahmen des Begleitforschungsseminars oder Ihrer Masterarbeit theoriegeleitet eigene Fragestellungen zu erforschen. Diese handlungsorientierte Verzahnung von Theorie und Praxis trägt in besonderem Maße zur Wissenschaftsorientierung und Professionalisierung angehender Lehrer/innen bei. Auf den folgenden Seiten finden Sie wichtige Informationen rund um die Deutschdidaktik als wissenschaftliche Disziplin, Forschungsmethoden und Fragestellungen, Grundsätze zum ethischen Umgang mit Forschungsdaten (Datenschutz), die Lehr- und Lernmedienforschung und unsere bestehende PaSuS-Datenbank (PaSuS = Paderborner Sprachdaten von Schülerinnen und Schülern). Als Inspirationsquelle können Ihnen die unten aufgeführte Sammlung bereits entstandener Abschlussarbeiten und die Auswahl an Literatur zu empirischen Forschungsmethoden dienen.

Angebote zum forschenden Lernen

Online-Datenbanken

Workshops

Empirisches Arbeiten in der DD

Forschen im Praxissemester

Ausgewählte Abschlussarbeiten

Die PaSuS-Datenbank steht Bachelor- und Masterstudierenden für unterschiedliche Zwecke zur Verfügung. Sie kann im Rahmen empirischer Abschlussarbeiten für Sekundäranalysen genutzt werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf sprachdidaktischen und sprachwissenschaftlichen Themen. Sie dient aber auch dazu, von Studierenden erhobene empirische Daten nachhaltig zu sichern und für zukünftige Fragestellungen nutzbar zu machen. 

Für die Auslage der Abschlussarbeiten ist es wichtig, dass die [Einverständniserklärung] in den Deutschtreff-Postkasten auf H3 geworfen oder via E-Mail (dtreff(at)mail.upb(dot)de) geschickt wird.

Judith Westkamp (2022): Instrumente zur Erhebung von Rechtschreibfähigkeiten in der Grundschule. Vergleich informeller und standardisierter Verfahren anhand empirischer Daten (Betreuerinnen: Prof. Dr. Elvira Topalovic & Dr. Laura Drepper).

Amelie Bornefeld (2021): Schreibenlernen in der Förderschule. Kriteriengeleitete Analyse von Schreibprodukten (Betreuerinnen: Prof. Dr. Elvira Topalovic & Dr. Laura Drepper).

Clemens Schlüßler (2020) Wissen über Schrift(-strukturen) – eine linguistische Sekundäranalyse von Schreibdaten und Evaluation eines Analyseverfahrens (Betreuerinnen: Prof. Dr. Elvira Topalovic & Dr. Laura Drepper).

Vicky Salmen (2020): Entwicklung des integrierten und nicht-integrierten Rechtschreibens bei Kindern mit Förder­bedarf(Betreuerinnen: Prof. Dr. Elvira Topalovic & Laura Drepper).

Johanna Frenz (2020): Zusammenhänge von Lese- und Schreibfähigkeiten. Eine korrelative Analyse von Sprachdaten in der 1./2. Klasse. BA Universität Paderborn (Betreuerinnen: Prof. Dr. Elvira Topalovic & Laura Drepper).

Entwicklung von Textsortenkompetenzen in der Grundschule. Analyse von Sprachdaten im Längs­schnitt. BA Universität Paderborn. (2019, Betreuerinnen: Prof. Dr. Elvira Topalovic & Laura Drepper).

Eva Brüninghoff (2018): Einflussfaktoren beim Lesen- und Schreibenlernen im Anfangsunterricht. BA Universität Paderborn (Betreuerinnen: Prof. Dr. Elvira Topalovic & Laura Drepper).

Eva Brüninghoff (2020): Rechtschreibentwicklung von Schüler*innen in der Grund­schule: Integriertes und nicht-integriertes Schreiben bei Morphemkonstanz und Doppelkonsonanz. MA Universität Paderborn (Betreuerinnen: Prof. Dr. Elvira Topalovic & Laura Drepper).

Patricia Voß (2020): Rechtschreibentwicklung bei Schüler*innen in der Grundschule: Realisierung der Reduktionssilbe im integrierten und nicht-integrierten Schreiben. MA Universität Paderborn (Betreuerinnen: Prof. Dr. Elvira Topalovic & Laura Drepper).

Lena Offer (2019): Leseflüssigkeit und Leseverstehen in der Grundschule: Eine Analyse von Lesemodellen anhand empirischer Daten. MA Universität Paderborn (Betreuerinnen: Prof. Dr. Elvira Topalovic & Laura Drepper).

Tobias Liedtke (2019): Entwicklung der Rechtschreibung. Untersuchung des i-und ie-Phänomens im ersten Schuljahr (Betreuerinnen: Laura Drepper/Prof. Dr. Elvira Topalovic).

Forschen mit der PaSuS-Datenbank: Entwicklung der Doppelkonsonanzschreibung (2019) (Betreuerin: Laura Drepper).

Bildergeschichten – Eine Untersuchung zur Erzählfähigkeit von Kindern des 2. Schuljahres (2019) (Betreuerin: Laura Drepper).

Kann ein Unterschied zwischen klassischem Bild-Wort-Schreiben und einem modifiziertem Lückentext-Bild-Wort-Schreiben festgestellt werden? (2019)

Arne Östlund (2019): Lesen will gelernt sein! Eine Untersuchung des Leseverständnisses von Erstklässlern. (Betreuerin: Laura Drepper).

Joanna Sobotzyk (2015): Rechtschreiberwerb in der Sekundarstufe – Ein kritischer Vergleich von Lehrplänen, Lehrwerken und Schreibproben. Examensarbeit HRGe.

Diana Jarofski (2014): Szenisches Präsens im mündlichen und schriftlichen Erzählen – eine empi­rische Untersuchung in der Grundschule. Examensarbeit GS.

Lena Frigger (2014): Tempusgebrauch zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit – eine empi­rische Analyse von Sprachdaten einer vierten Klasse. Examensarbeit GS.