Wintersemester 2023/24

Die Vorträge finden im Raum O1.224 statt.

24.10.2023, 18:15 Uhr
Kerttu Palginõmm (Tallinn): Das Marienretabel der Bruderschaft der Schwarzenhäupter – ein Werk von globaler Reichweite"

Das Marienretabel der Bruderschaft der Schwarzenhäupter wurde im späten 15. Jahrhundert in Brügge in der Werkstatt des anonym gebliebenen Meisters der Legende der Heiligen Lucia in Auftrag gegeben. Als gemeinsamer Auftrag der Großen Gilde und der Bruderschaft der Schwarzenhäupter erreichte das Retabel Reval 1493, um in der Dominikanerkirche St. Katharinen, aufgestellt zu werden. Das Revaler Retabel weist eine Dichte an dargestellten Luxusgütern auf, für die es in der altniederländischen Malerei keine Parallele gibt. Kostbare Textilien (Gold- und Seidentücher, Wollstoffe, Verduren, Teppiche), Goldschmiedewerke (darunter Juwelen), Rüstungen und Keramiken werden dargestellt, die auf ein globales Netzwerk des Handels und Gebrauchs dieser Güter hindeuten.

21.11.2023, 18:15 Uhr
Christiane Witthöft (Erlangen): Urteile(n) im Zweifel. Aspekte einer höfischen Klugheitsethik in der mittelalterlichen Literatur

Vorgestellt werden in dem Vortrag Überlegungen, die sich mit der besonderen methodischen Funktion des Zweifels in Szenen der Beratung und Urteilsfindung in der höfischen Epik auseinandersetzen. Mit einem ideengeschichtlichen Ansatz wird gefragt, inwiefern in Konfliktfällen und politischen Rechtsstreitigkeiten die Angemessenheit als zentraler Bestandteil einer höfischen Klugheitsethik zu verstehen ist, die auf eine hohe Kompromissfähigkeit abzielt.

28.11.2023, 18:15 Uhr
Harald Haferland (Osnabrück): Poetische Formen mündlicher Dichtung im Früh- und Hochmittelalter: Stabreim und Strophe

Es geht darum zu zeigen, dass 1. Stabreimdichtungen – selbst die überlieferten Großdichtungen – mündlich, d. h. ohne Heranziehung von Schrift und Aufzeichnungsmedien, gedichtet worden sind. Bei den überlieferten stabreimenden Großdichtungen ('Beowulf', Heliand') bildet(e) die Aufzeichnung einen nachgeordneten Vorgang. Der Stabreim kann als poetische Form gelten, die zu einem Versaufbau aus dem Stand tauglich war. 2. Noch hochmittelalterliche Heldendichtung ist in dem Sinne mündliche Dichtung, als die Texte auswendig vorgetragen wurden. Hier sorgt die Strophe für eine Speicherung im Gedächtnis. Die Mündlichkeit des jeweiligen Vortrags gehört einer Tradition an, im Rahmen derer sich die hochmittelalterliche strophische Heldendichtung aus der frühmittelalterlichen Stabreimdichtung entwickelt. Stofflich ist das, was die Inhalte heroischer Dichtung anbetrifft, unstrittig. Es gilt aber auch für den Vortrag, bei dem von einem Buch nichts zu sehen war.

05.12.2023, 18:15 Uhr
Jessica Bruns (Kiel): „Form und Funktion. Kodizes in der spätmittelalterlichen Verwaltungspraxis der Stadt Soest“

Abstract: Der äußeren Form der Quellen ist bei der Analyse von Verwaltungsschriftgut häufig wenig Beachtung geschenkt worden. Spätestens seit dem material turn wissen wir jedoch, dass es durchaus relevant sein kann, wie Texte aufgeschrieben wurden. Der Vortrag möchte daher die Buch- bzw. Heftform in den Fokus rücken und anhand der Soester Überlieferung exemplarisch aufzeigen, welches Erkenntnispotenzial sich aus einer dezidierten Betrachtung der Form ergibt. Hierzu wird das bislang fast gar nicht untersuchte älteste Ratsprotokoll mit weiteren Stadtbuchbeispielen kontextualisiert.

Archiv der abgeschlossenen Aktivitäten des IEMAN und des Mittelalter-Kollegs

6. Juni 2023, 18:15 Uhr
Daniel Eder (Kiel): „Elftausend Jungfrauen vor Köln. Überlegungen zu einer heteronormativitätskritischen Lektüre der Ursulalegende“

4. Juli 2023, 18:15 Uhr
Dr. Anja Thaller (Stuttgart): „Geschenkt, gekauft, geliehen - Zum Buchbesitz Margarethes von Savoyen (1420-1479)“

 

26.10.2022, 18:15 Uhr
Heinz-Dieter Heimann (Paderborn): „Schinkels Brunnen und das Königsgrab an der Saar. Eine Gedächtnisgeschichte und politische Affäre Preußens“
Raum O1.224

06.12.2022, 18:15 Uhr
Thomas Grunewald (Halle): „Die Franckeschen Stiftungen – ein Ort von Pietismus und Aufklärung?“
Raum O1.258

17.01.2023, 18:15 Uhr
Richard Engl (München): "Verstellung als Schlüssel zu Emotionen in der römisch-deutschen Reichspolitik"
Raum O1.258

24.01. 2023, 18:15 Uhr
Christian Schneider (Osnabrück): „Unverfügbarkeit. Perspektiven mittelalterlicher Literatur auf eine menschliche Grunderfahrung“
Raum O1.258

3. Mai 2022, 18.15 Uhr
Roy Flechner (Dublin): „From Saint Patrick to the Christianisation of the Alamanni: Missionary Agency and Protracted Processes of Religious Conversion in First-Millennium Europe“
Raum O1.224

24. Mai 2022, 18.15 Uhr
Anne-Katrin Sors (Göttingen): „Ganz für das Studium angelegt … Niederländische und flämische Werke der Kunstsammlung der Universität Göttingen in Forschung und Lehre“
Raum O1.224

18. Mai 2022, 18.15 Uhr
Assaf Pinkus (Tel Aviv): „Giants in the Medieval City“
Raum O1.224

6. Juli 2022, 18.15 Uhr
Coralie Rippl-Uhlenhut (Zürich): „Andere Zeiten! Kulturhistorische Perspektiven auf die Temporalität geistlicher Texte des Mittelalters“
via Zoom

13. Juli 2022, 18.15 Uhr
Bruno Boerner (Rennes): „Das gotische Figurenportal als Gewissensappell“
Raum O1.224

 

2. November 2021, 18.15 Uhr
Rike Szill (Kiel): „Die Tricks der Verlierer. Eroberung begreifen im späten Mittelalter“
Raum O1.224

18. Januar 2022, 18.15 Uhr
Christina Lechtermann (Bochum): „Aigentliche vnd gruendtliche anweysung … Deutsche Drucke der konstruktiven Geometrie im 16. Jahrhundert“
via Zoom

 

4. Mai 2021, 18.15 Uhr
Ronny F. Schulz (Kiel): „Bewegungsraum und Heldenkonzeption im Rolandslied"
via Zoom

30. Juni 2021, 18.15 Uhr
Volker Hille (Frankfurt/Main): „Bilder der Gewalt im Spätmittelalter: das „Martyrium“ Simons von Trient in Hartmann Schedels Weltchronik“
via Zoom

 

Die Vorträge im Wintersemester 2020/21 fanden online statt.

10.11.2020, 18:15 Uhr
Tilo Renz (Berlin): Die Utopien spätmittelalterlicher Reiseberichte

17.11.2020, 18:15 Uhr
Christoph Haack (Tübingen): Die Verwindung der karolingischen Welt. Kriegsdienste als Interaktionsraum zwischen Zentrum und Region

01.12.2020 (verschoben auf 2021)
Babette Ludowici: „Saxones“ - Wer waren die alten Sachsen? (Vortrag in Kooperation mit dem Altertumsverein Paderborn)

16.12.2020, 18:15 Uhr
Brigitta Schade (Berlin): Unser leyver vrowen tho Napoe: Das Kloster Agia Napa als Beispiel interkultureller Beziehungen im lateinisch-griechischen Zypern des 16. Jahrhunderts (Geschichte, Liturgie, Ikonographie)

 

 

Die Vortragsreihe im Sommersemester 2020 fiel aufgrund der Corona-Pandemie aus.

Die Bildprogramme der Brandan-Legende in den spätmittelalterlichen Handschriften und Drucken
PD Dr. Andreas Hammer (Köln)

Di., 19.11.2019, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum O 1.258

Auseinandersetzungen löst man besser nicht! Der Umgang der hansischen Kaufleute mit Konflikten
Philipp Höhn (Martin-Luther-Universität Halle)

Di., 10.12.2019, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum O 1.258

The Revival of Libraries in the Southern Low Countries in Rubens’s Time
Prof. Dr. Pierre Delsaerdt (Universität Antwerpen) (IEMAN-Vortrag)

Mi., 15.01.2020, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum Q 0.101

 

 

Publicity, settlements and disorder – the function of the public assembly (thing) in Denmark c. 1100-1600
Prof. Dr. Helle Vogt (Kopenhagen)

Mi., 05.06.2019, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum: O1.258

Faule Lobblumen. Geistliches Mäzenatentum im Horizont einer überkommenen Differenz
Dr. Christine Stridde (Zürich)

Mi., 26.06.2019, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum: L2.201

Die Straßburger Buchholzschnitte zu den Opera Vergils von 1502 in ihrem literarischen und kunsthistorischen Spannungsfeld
Dr. Catarina Zimmermann-Hohmeyer

Mi., 10.07.2019, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum L 2.201

Horten und Zirkulieren. Zu Schatz- und Geldmotiven in mittelalterlichen Erzähltexten
Juniorprof. Sophie Marshall (Jena)

Di., 4.12.2018, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum O 1.258

Stifterfamilien und ihr Einfluss auf das Klosterleben: Robert und Sancha von Anjou und das Corpus Christi Kloster in Neapel
PD Dr. Cristina Andenna (Dresden)

Di., 8.01.2019, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum O 1.258

Der Atheismus ist männlich, nackt und schön – Analyse eines neuen Darstellungsphänomens in der Französischen Revolution
Prof. Dr. Susan Richter (Heidelberg)

Di., 15.01.2019, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, der Raum wird noch bekannt gegeben.

Hildesheimer Bronzewerke des 13. Jahrhunderts: Produktion – Distribution – Rezeption
Dr. des Joana Olchawa (Frankfurt)

Di., 22.01.2019, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum O 1.258

Jung, wild und zu verschenken. Neujahrs-Liebeslieder des Spätmittelalters
PD Dr. Anja Becker (LMU München)

Mi., 09.05.2018, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum W1.101

Von der informellen Beratung zum formalisierten Konsens? Ein neuer Blick auf die sogenannten Reichsweistümer (1150-1350)
PD Dr. Steffen Krieb (Freiburg)

Mi., 13.06.2018, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum W1.101

It's raining man, Halleluja! Weshalb die Schlacht von Covadonga in Modesto Lafuentes "Historia general de España" (1850–1866) im Regen versinkt
Prof. Dr. Barbara Schlieben (HU Berlin)

Mi., 04.07.2018, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum O1.258

Vitù und velocità. Die Leistungdkonkurrenz der Palio-Pferderennen in der italienischen Renaissance
Dr. Christian Jaser (Humboldt-Universität zu Berlin)

24.05.2017, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum W1.101

Waffenmythologien: Narrative Entwürfe von Dinglichkeit in der Literatur des Mittelalters
Dr. Silke Winst (Georg-August-Universität Göttingen)

Mi., 21.06.2017, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum W1.101

Neue Antworten auf eine alte Herausforderung? Zur Bewältigung der Simonie in der Karolingerzeit
Dr. Lioba Geis (Universität Köln)

05.07.2017, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, der Raum wird noch bekannt gegeben.

Kreuzzüge, Außenpolitik und italienische Finanziers. Die französischen Könige und das Geld im 13. Jahrhundert

Dr. Nils Bock (Universität Münster)

31.01.2017, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum W1.101

Zusammenfassung:

Die kommerzielle Expansion des lateinischen Westens und die Öffnung von Handelsverbindungen sind seit den Kreuzzügen eng mit politischer Projekten verbunden, die einen Meilenstein und eine Umkehr der Kräfteverhältnisse im Mittelmeer zugunsten des lateinischen Westens darstellen. Dies verknüpft den lateinischen Westen umso stärker mit den Waren- und Geldströmen des Mittelmeers und setze Westeuropa den Konjunkturen des Mittelmeers aus. Für die Vorbereitung und Durchführung ihrer Projekte treten Könige und Fürsten in Kontakt mit Finanziers, die bei der Akkumulation, beim Transfer und bei der Verwendung große Geldsummen beraten und unterstützen. Den Fürsten wie den Finanzexperten eröffnen die Manipulation der Gelder zwar Handlungsoptionen, sie beeinflussen aber immer auch die Eigenschaften des Geldes selbst, was die künftigen Handlungsmöglichkeiten einschränkt. Einige Einblicke in dieses Verhältnis sollen anhand von Beispielen aus den Herrschaften der Könige Ludwig IX., Philipp III. und Philipp IV. von Frankreich gegeben werden.

Stratifizierter Ehebruch. Wer bezahlt für was in Heinrich Kaufringers Märenwelt
Prof. Dr. Anna Mühlherr (Universität Tübigen)

18.01.2017, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum W1.101

Mit dem Körper verstehen? Überlegungen zur Medialität spätmittelalterlicher Fechtbücher und zur Erforschung vormoderner Praktiken des Kämpfens.
Eric Burkart (Universität Trier)

23.11.2016, 18 Uhr c.t.
Ort: Universität Paderborn, Raum W1.101

Die Vorträge finden im Raum W 1.101 statt und beginnen um 18 Uhr c.t.

Mittwoch, 8. Juni 2016
Jun.-Prof. Dr. Beatrice Trinker: "Narziss und Orpheus im Rosenroman. Dvianz im Text, Devianz
des Textes".
Kurze inhaltliche Zusammenfassung: Im Zentrum des Vortrags stehen zwei Formen der Liebe und Sexualität, die im "Rosenroman" Guillaumes de Lorris und Jeans de Meun als Abweichung - von den Gesetzen des Amor, der Natur und des Schreibens - präsentiert werden: die Selbstliebe des Narziss und die Homosexualität des Orpheus. In der spezifisch hochmittelalterlichen Transformation dieser antiken Narrative lässt sich ein Diskurs über Devianz ("deviare") und Norm verfolgen, dessen Rigidität sich auf die Poetik des Textes auswirkt. Zugleich enthält die Rede über Selbstliebe und gleichgeschlechtliche Partnerschaft Inkonsequenzen; sie soll Maßstäbe bekräftigen und erzeugt gerade dadurch neue Abweichungen.

Dienstag, 21. Juni 2016   Dieser Vortrag findet ausnahmsweise in Raum N4.319 statt.
Dr. Sonja Hermann: "Edition der Inschriften der Stadt Paderborn".
Kurze inhaltliche Zusammenfassung: Frau Dr. Hermann bearbeitet zur Zeit im Rahmen des Editionsprojekts "Die Deutschen Inschriften" die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Inschriften der Stadt Paderborn. Der Bearbeitungszeitraum reicht vom Ende des 8. Jahrhunderts bis zum Jahr 1650. Inschriftenträger sind z.B. Grabdenkmäler, Gebäude, Goldschmiedearbeiten und Glocken. In dem Vortrag werden das Projekt und die Vorgehensweise bei der Erarbeitung der Edition vorgestellt. Zudem wird Frau Hermann von verlorenen, versteckten und schwer zu entziffernden Inschriften berichten, aber auch von solchen, die zwar leicht zugänglich, aber schwer zu durchschauen sind.

Mittwoch, 29. Juni 2016
Dr. Katrin Mersch (Göttingen): "Unschuldige Täter, ungerechte Richter? Rechtfertigungsstrategien exkommunizerter und von der Exkommunikation bedrohter Laien".
Kurze inhaltliche Zusammenfassung: Die Exkommunikation wurde durch Bischöfe und ihre Vertreter für Vergehen gegen die Kirche und den Glauben verhängt und bedeutete für die Betroffenen den temporären Ausschluss von den Sakramenten oder sogar aus der christlichen Gemeinschaft. Der Vortrag fragt, wie sich Laien, die nicht unbedingt zu den Experten des Kirchenrechts zählten, einer solchen Kirchenstrafe in Form von Appellationen erwehrten. An Beispielen des 13. Jahrhunderts aus verschiedenen Teilen des Reichs wird erörtert, wie Laien und ihre Helfer die mitunter schwerwiegenden Anschuldigungen ihrer Exkommunikatoren zurückzuweisen versuchten. Bemühungen, dem Bischof die Amtskompetenz abzusprechen, werden ebenso behandelt wie umfassende Maßnahmen zur Diskreditierung desselben und die Selbststilisierung der Exkommunizierten als Opfer (vermeintlich) ungerechter Kleriker. So soll ein Eindruck davon vermittelt werden, auf welchen Wegen es Laien gelingen konnte, kirchenrechtliche Normen zu ihren Gunsten zu instrumentalisieren und die intendierte Wirkung des Kirchenbanns ins Gegenteil zu verkehren.

Mittwoch, 6. Juli 2016
Jun.-Prof. Arne Carsten: "Lepanto 1571. Eine Schlacht und ihr Mythos."

Die Vorträge finden im Raum W 1.101 statt und beginnen um 18 Uhr c.t. 


Mittwoch, 6. Mai 2015 

Prof. Dr. Martin Büchsel (Frankfurt a.M.): Die Autorität des Wortes und die Intellektualität des Einzelnen. Überlegungen zum Autorenporträt des Hrabanus Maurus. In honorem sanctae crucis.
Kurze inhaltliche Zusammenfassung: Im Mittelpunkt steht das Autorenporträt von Hrabanus Maurus im 28. Figurengedicht von In honorem crucis. Dieses Porträt ist nicht zu verstehen, wenn man es als Bild von den sprachlichen Möglichkeiten des Figurengedichts isoliert. Es fungiert als Bindeglied zwischen verschiedenen Textstrukturen und wird dabei mit einer unterschiedlichen Metaphorik aufgeladen. Hrabanus Maurus gelingt es, sich in seinem Porträt die Gestalt des kniefälligen betenden Maurus (lateinischer Ehrenname) zu geben, der von völliger Christus- oder Kreuzeskonformität bestimmt wird, und sich zugleich mit seinem Bild als den vor dem Weltgericht zitternden Raban (germanischer Name) zu definieren, der als Dichter voller Angst, aber selbstbewusst das Gericht besingt.


Mittwoch, 20. Mai 2015

Dr. Moritz Wedell (Berkeley/USA): Literarische Kreativität im Mittelalter
Kurze inhaltliche Zusammenfassung: Solus creator est deus. Das Diktum Augustins hallt mit Nachdruck durch die Mediävistik. Als Mahnung, das Mittelalter vor geniästhetischen und modernistischen Projektionen zu bewahren, ist ihm in der Literaturwissenschaft eine praktisch tabuisierende Kraft zugewachsen: dass die Vorstellung von "Kreatität", vom "Schöpferischen", bei mittelalterlichen Autoren nichts verloren hat! Im Vortrag wir die Verabsolutierung dieser Mahnung kritisiert. Dazu wird eine Linie mittelalterlichen Nachdenkens über menschliche Kreativität in Erinnerung gerufen, die als theologische Reflexion eine genuin vormoderne Perspektive eröffnet. Im Feld der Produktionsästhetik erhellt sie einen blinden Bleck und regt eine Differenzierung der Forschungsdiskussion an.


Mittwoch, 10. Juni 2015
Dr. Ian Peter Grohse (Münster): 
König und Kommerz: Norwegischer Außenhandel im 13. Jahrhundert
Kurze inhaltliche Zusammenfassung: In neuerer Forschung zur kommerziellen Geschichte Europas im Mittelalter werden Monarchen oft als peripherere und relativ machtlose Akteure dargestellt. Aufgrund ihrer mangelnden Macht und Aufsicht über Handelsaktivitäten in ihren Reichen, seien Könige oft unfähig gewesen, die Interessen von Kaufmännern und Handelskompanien in fremden Ländern zu wahren. Folglich wurde oft die Vollmacht, auswärtige Konflikte zu lösen und Handelsabkommen mit fremden Herrschern zu schließen, an private Unternehmen und selbstverwaltete Städte übertragen. Dieser Vortrag zur Geschichte des norwegischen Außenhandels im späten 12 und 13 Jahrhundert stellt die Anwendbarkeit dieses mittlerweile gängigen Ansatzes in Frage. Es wird behauptet, dass die Konzentrierung von Handelsaktivitäten am königlichen Hauptsitz in Bergen den norwegischen Königen die Aufsicht über den Außenhandel übertrug, sowohl innerhalb als auch außerhalb ihres Reiches, und befähigte sie, die Interessen ihrer Kaufmänner in diplomatischen Verhandlungen zu vertreten. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf diplomatischen Verhandlungen zwischen König Hákon IV. Hákonarson und den Ratsmännern von Lübeck in der Mitte des 13. Jahrhunderts sowie dem Abschließen eines umfassenden und dauerhaften Handelsvertrages im Jahre 1250.


Mittwoch, 1. Juli 2015
PD Dr. Jan Mohr (München): Wallfahrten in der Moderne. Das Oberammergauer Passionsspiel im 19. Jahrhundert und die Tradition mittelalterlicher Pilgerreisen


Mittwoch, 8. Juli 2015
Dr. Carla Meyer (Heidelberg): Eine heimliche Revolution? Papier und seine Durchsetzung im spätmittelalterlichen Europa im Blick der Zeitgenossen

Die Vorträge finden im Raum W 1.101 statt und beginnen um 18 Uhr c.t. 

Mittwoch, 19. November 2014

Dr. Cornelia Herberichs (Stuttgart):
Zur Zeit des Jüngsten Gerichts. Das Berliner Weltgerichtsspiel als Medium von Gleichzeitigkeit
 

Mittwoch, 7. Januar 2015

Gesa Wilangowski (Münster): Frieden schreiben.
Herausforderungen der Verwaltungsdiplomatie zwischen Maximilian I., dem Reich und Frankreich (1477–1509)

 

Mittwoch, 21. Januar 2015

PD Dr. Neslihan Asutay-Effenberger (Berlin/Bochum):
Instrumentalisiertes Wissen: Ein byzantinischer Text und seine Rolle in der osmanischen Architektur – Diegesis, Hagia Sophia und Süleymaniye

Die Vorträge finden im Gebäude O, Raum 1.267 statt und beginnen um 18 Uhr c.t. 
Mittwoch, 23. April 2014 
Dr. Caroline Zöhl (FU Berlin): Künstlerischer Diskurs und Vorlagen-Transfer in Stundenbuchdrucken 1485-1495


Mittwoch, 25. Juni 2014 

PD Dr. Iris Grötecke (Frechen): Wahrnehmen und Auswählen. Künstlerischer Erfahrungshorizont und konkrete Bildgestaltung bei Conrad von Soest und Meister Francke

Dienstag, 1. Juli 2014: Raumänderung: W 1.101 

Dr. Andrea Worm (Graz): Das Rudimentum Novitiorum von 1475. Zeit, Welt und Geschichte in einer spätmittelalterlichen Chronik

Die Veranstaltungen finden im Raum W 1.101 statt.


Vortrag am 17.10.2013, 18 Uhr c.t.

Eva-Maria Bongardt M.A. (Berlin/Bochum):
"Die Nordchornische in der Kirche St. Maria zur Höhe in Soest - Die Hl Katharina zu Gast bei der Marienkrönung."

Vortrag am 04.12.2013, 18 Uhr c.t.

Linda Dohmen M.Phil. (Bonn):
"Tocius mali causa. Die Ehebruchsvorwürfe gegen die Kaiserin Judith (+843) im Diskurs um die Ordnung des Reiches."

Vortrag am 22.01.2014, 18 Uhr c.t.

Dr. Judith Klinger (Potsdam):
"Grenzen, Sprünge, Transformation: Zur Realisierung des Übergangs zwischen profanen und sakralen Räumen in mittelalterlicher Literatur."

Vortrag m 29.01.2014, 18 Uhr c.t.

Prof. Dr. Elke Koch (Berlin):
"Perspektiven auf das geistliche Spiel von den Rändern der Gattung."

Symposium "Schwertmission. Gewalt und Christianisierung im Mittelalter"

Veranstalter: Dr. Martin Kroker (Museum in der Kaiserpfalz, Paderborn); Prof. Dr. Hermann Kamp (Universität Paderborn, Historisches Institut); IEMAN

  • In Vorbereitung auf die Ausstellung "Credo - Christinaisierung Europas im Mittelalter."
  • 5.-6.2.2013
  • Dazu erschienen (Tagungsband): Kamp, Hermann/Kroker, Martin [Hrsg.]: Schwertmisson. Gewalt und Christianisierung im MIttelalter. Paderborn 2013.

 

29. Jahrestagung des Internationalen Arbeitskreises "Historische Stadtsprachenforschung"

 

Das Fränkische Reich als Vorbild?
Zur Dialektik von Akkulturation und skandinavischer Identitätenkonstituierung während der Wikingerzeit

Veranstalter: Excellence Cluster Topoi, Berlin; IEMAN, Universität Paderborn; Museum für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin 

  • 7. Archäologisch-Historisches Forum (AHF)
  • 22.-24.04.2010 in Schloss Gehrden, Brakel
  • Programm

 

Norddeutsche Bischofsstädte und Domburgen in der Zeit um 1000

Veranstalter: Dr. Martin Kroker (Museum in der Kaiserpfalz, Paderborn); Prof. Dr. Hermann Kamp (Universität Paderborn, Historisches Institut); IEMAN

 

Merowingische Monetarmünzen & der Beginn des Mittelalters

Zur Erschließung eines Quellenbestandes zum 7. Jahrhundert durch und für die Sprachwissenschaft, Numismatik, Geschichte, Archäologie

  • 19. bis 22. Oktober 2009, Paderborn
  • Programm

 

Gräber im Kirchenraum.
6. Archäologisch-Historisches Forum (AHF)

  • 22. bis 23. November 2008, Paderborn
  • Programm

 

Kloster und Welt im Mittelalter - Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Ordenslandschaft des Mittelalters

  • 14. bis 15. November 2008, Paderborn
  • Programm

 

Völker, Reiche und Namen im Frühmittelalter

  • 7. bis 10. März 2007, Paderborn
  • Programm

 

Deutsche Texte der Salierzeit – Neuanfänge und Kontinuitäten im 11. Jahrhundert

  • 15. bis 17. September 2006, Paderborn
  • Exposee

 

Bischöfliches Bauen im 11. Jahrhundert.
5. Archäologisch-Historisches Forum (AHF)

 

Gebrauch und Missbrauch des Mittelalters vom 19. bis zum 21. Jahrhundert / Uses and Abuses of the Middle Ages, 19th – 21st Century / Usages et Mésuages du Moyen Age du XIXe au XXIe siècle

 

Das Reich der Vandalen und seine Vorgeschichte(n)

  • 14. bis 15. Januar 2005, Wien

 

Vom Umbruch zur Erneuerung. Das 11. und beginnende 12. Jahrhundert – Positionen der Forschung

  • 29. September bis 2. Oktober 2004, Paderborn
  • Programm

 

Bonifatius – Leben und Nachwirken (754–2004). Die Gestaltung des christlichen Europa im Frühmittelalter

 

Jean de Mandeville in Europa. Neue Perspektiven in der Reiseliteraturforschung

 

Zentren herrschaftlicher Repräsentation im Hochmittelalter –
Geschichte, Architektur und Zeremoniell
4. Archäologisch-Historisches Forum (AHF)

 

Language of Religion - Language of the People

 

Akkulturation.
Probleme einer germanisch-romanischen Kultursynthese in Spätantike und frühem Mittelalter

 

Mediävistik im 21. Jahrhundert.
Stand und Perspektiven der internationalen und interdisziplinären Mittelalterforschung

 

Erinnerungskultur im Bestattungsritual
3. Archäologisch-Historisches Forum (AHF)

Die 'Historisches Paderborn' - App (HiP- App) - Digital Humanities und Design Thinking

  • 6. Paderbornder Herbstakademie, 21. bis 25. September 2015
  • Artikel in der PUZ

 

Karl der Große und die Macht

  • 5. Paderborner Herbstakademie, 16. bis 18. September 2014

 

Kultur und Herrschaft im Reich der Staufer

 

Meinwerk von Paderborn (1009–1036): Bischof – Bauherr – Mäzen

  • 3. Paderborner Herbstakademie, 6. bis 9. Oktober 2008

 

Geheimnisse des Mittelalters

  • 2. Paderborner Herbstakademie, 9. bis 12. Oktober 2007

 

Kultur des 11. Jahrhunderts

  • 1. Paderborner Herbstakademie, 9. bis 13. Oktober 2006

Kloster und Welt im Mittelalter - Monastisches Leben im urbanen Kontext

16. bis 17. November 2007, Paderborn

 

Kloster und WirtschaftsWelt im Mittelalter

11. bis 12. November 2005, Paderborn

 

Text - Bild - Schrift: Vermittlung von Information im Mittelalter

12. bis 13. November 2004, Paderborn

 

Spannungsfelder zwischen geistlichem und weltlichem Leben im Mittelalter und Früher Neuzeit

24. bis 25. Oktober 2003, Paderborn

 

Kleidung und Repräsentation in Antike und Mittelalter

15. bis 16. November 2002, Paderborn

 

Geistliche Institutionen im Schatten politischen Interesses (rtf)

1. bis 3. November 2001, Paderborn