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Perspektiven Studierender mit Fluchterfahrung

Erfolgreiche Abschlussveranstaltung von „Integra“-Projekt

Gemeinsam mit 15 internationalen Studierenden und Studienbewerber*innen aus unterschiedlichen Herkunftsländern – darunter Syrien, Iran, Irak, Afghanistan, Tunesien und Ukraine – haben sich Vertreter*innen aus verschiedenen Fakultäten, Gremien und studentischen Initiativen der Universität Paderborn über die Chancen und Herausforderungen für Studierende mit Fluchterfahrung ausgetauscht. Am Donnerstag, 24. November, berichteten die Studierenden im Rahmen eines „World Cafés“ von ihren persönlichen Erfahrungen, Bedürfnissen und Wünschen vor und während des Studiums. Die Veranstaltung des Arbeitsbereichs Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache (DaZ/DaF) des Instituts für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie des International Offices war der Abschluss des Projekts „Integra Studium und Beruf“, das vom Deutschen akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert wurde.

„Um zukünftig gute Unterstützungsangebote zu entwickeln, ist es wichtig, dass alle Akteur*innen an einen Tisch kommen, natürlich auch die Studierenden selbst. In der Veranstaltung sehen wir einen Anfang von mehr Vernetzung und Zusammenarbeit in diesem Bereich“, findet Prof. Dr. Sandra Ballweg, eine der Gastgeber*innen der Veranstaltung. Auf ihre Einladung sind Prof. Dr. Torsten Meier, Vizepräsident für Internationale Beziehungen, Prof. Dr. Volker Peckhaus, Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften, Prof. Dr. Christine Freitag, Studiendekanin für die Lehramtsstudiengänge, Prof. Dr. Stefan Jungblut von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften sowie Dr. Anatolii Andreiev, der die Fakultät für Maschinenbau repräsentierte und an der Universität Paderborn Unterstützungsangebote für Menschen aus der Ukraine koordiniert, mit den internationalen Studierenden ins Gespräch gekommen.

Dabei wurde deutlich, dass es für internationale Studierende an deutschen Hochschulen einige besondere Herausforderungen gibt: Für viele liege die erste darin, die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang zu bestehen. Obwohl die Studierenden in den Deutschkursen ein hohes Niveau erlangten, fühlten sie sich beim Übergang ins Fachstudium oft (sprachlich) überfordert und dadurch desorientiert. So fehle ihnen manchmal der notwendige Überblick, um das passende Studienfach zu wählen oder sich in den Plattformen PAUL und PANDA zurechtzufinden. Auch Themen wie Finanzierung und Berufsorientierung seien Hindernisse, etwa aufgrund komplex formulierter Stipendien- oder BAföG-Regelungen.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden zahlreiche Ideen gesammelt, wie man diesen Herausforderungen zukünftig entgegenwirken kann. Zum Beispiel würden sich die internationalen Studierenden gerne stärker an der Gestaltung der Orientierungswochen der einzelnen Fakultäten beteiligen. Außerdem könnten Fachschaften auf internationale Studierende eingehen, indem sie mehrsprachige Informationsveranstaltungen anbieten. Neben Orientierungshilfen wie diesen wünschten sich die Studierenden sprachsensible Beratungsstellen. Vor allem jedoch solle verstärkt auf ihre Vernetzung innerhalb der Universität und der Region geachtet werden, beispielsweise durch den Ausbau von Peer-Mentoring Programmen oder durch ein studentisch organisiertes internationales Café als Austauschort.

Über „Integra Studium und Beruf“
 

Durch das DAAD-Projekt „Integra Studium und Beruf“ wurden seit 2019 an der Universität Paderborn zahlreiche internationale Studierende mit und ohne Fluchthintergrund auf die spätere Integration in den Arbeitsmarkt vorbereitet. Dabei lag der Fokus auf der Vermittlung von Deutschkenntnissen, der Erweiterung von persönlichen Kompetenzen (Soft Skills) sowie der Vernetzung in der Region durch soziales Engagement und Kontakte in die Wirtschaft.

Foto (Universität Paderborn): Die Organisation des Studiums für internationale Studierende war ein Thema von vielen bei der Abschlussveranstaltung des „Integra“-Projekts.
Foto (Universität Paderborn): Internationale Studierende und Studienbewerber*innen haben sich mit Vertreter*innen aus verschiedenen Fakultäten, Gremien und studentischen Initiativen der Universität Paderborn über die Chancen und Herausforderungen für Studierende mit Fluchterfahrung ausgetauscht.

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