Frage: Was machst du gerade?
Im Moment beschäftige ich mich mit der Fortsetzung von schon durchgeführten Installationen. Das selbst gestellte Thema war und ist: „Nahe an der Grenze zum Schatten“, ein Zwischenbereich zwischen Licht und Dunkelheit, was passiert da.
Materialien reagieren unterschiedlich auf Lichtquellen, dies gilt es zu untersuchen.
D.h. mit Licht zu arbeiten, Tageslicht, Mischlicht Schwarzlicht, bedeutet auch den Schatten nicht zu vergessen. Der Schatten als Zwischenbereich eines dreidimensionalen Objekts, als zweidimensionales Spiegelbild. Die Form wird verändert. Der Schatten verzerrt oder verzieht die Form, es überschneiden sich Linien und Kreise in der Fläche, Kreise werden zu Ovalen, die sie nicht sind.
Farbige Schatten zu erzeugen, dem Schatten eine Farbe zuzuordnen, das geht nur über das Material und eine entsprechende Lichtquelle. Der Zwischenbereich zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Tag und Nacht. Wie die Dämmerung, die erlebt man am längsten in den nördlichsten Ländern. Man nennt es „Blaue Stunde“. Dieser Zwischenbereich hat etwas Magisches und lässt sich künstlich erzeugen über die Bestrahlung mit UV Licht.
Das Arbeiten mit Licht ist umfangreich und komplex – und nicht frei von Faszinationen. Farbumkehrung und Lichtführung mit Schwarzlicht verstärkt die Imagination.
Von nüchtern kalt bis schwebend auflösend verändern sich die Werkstoffe. Aber auch der Schatten verwandelt sich und bringt die Form zum Schweben. Nebenformen, wie die linearen Versorgungsleitungen werden zu verbindenden Transportmitteln.
Meine Wand im Atelier ist bestückt mit unterschiedlichen Materialien und Strukturen. Alles sind Versuche Flächen neu zu organisieren. Was gibt es daran zu entdecken, wo sind die Zwischenbereiche.