Si­lo­ge­sprä­che: Uschi Hu­ber (Köln)

Mein Atelier befindet sich in einem der beiden Türme des Kunsthaus Rhenania in Köln, aus dem Fenster kann ich auf ein Hafenbecken blicken. Ich schätze diesen Ort sehr und verbringe hier im Augenblick möglichst viel Zeit. Zum einen erlaubt mir das ein Forschungsfreisemester, zum anderen liegt das auch an der allgemeinen Verlangsamung auf Grund der Corona- Einschränkungen. Leider können einzelne Projekte nicht stattfinden, aber ich gewöhne mich gerade an den Freiraum, jetzt mehr ins Ungewisse hinein zu arbeiten. Das erzeugt eine andere, offenere Art der Konzentration für das Material und die Themen, mit denen ich mich fotografisch und filmisch beschäftige.  

In den letzten drei Jahren war ich künstlerisch intensiv mit Projekten im öffentlichen Raum beschäftigt (StadtLabor Köln, gemeinsam mit Boris Sieverts) und viel im Stadtraum unterwegs. Jetzt habe ich im Atelier plötzlich Zeit, in mein analoges und digitales Archiv zu blicken, Material auszusortieren und manches neu einzuschätzen oder weiter zu bearbeiten. In dieser Situation kann man sich einen Überblick verschaffen. Das Atelier funktioniert für mich aber weiterhin nicht so sehr als Rückzugsort, sondern wie ein Scharnier zwischen innen und aussen. 

Gerade verfolge ich verschiedene Projekte, zum Beispiel arbeite ich an einem Wettbewerbsentwurf für ein öffentliches Plakatwand-Projekt des Kulturamts Köln. Andere neue Arbeiten, die ich gerade weiter entwickele sind die Posterserie ‘Formationen’, und die Videoinstallation ‘Die Idee einer Schönheit’.