Die Paderborner Fakultät für Kulturwissenschaften bietet ihren Studierenden regelmäßig die Möglichkeit, ihr Verständnis für die Geschichte und Erinnerungskultur zu vertiefen – zum Beispiel in Form von internationalen Exkursionen. 26 Studierende der Universität Paderborn erkundeten unter der Leitung von Scot Bell und Felix Behler, Fachbereich Anglistik und Amerikanistik, im Wintersemster 2023/24 im belgischen Ypern verschiedene Erinnerungsorte des Ersten Weltkriegs. Als Teil der ehemaligen Westfront bietet die Region einen facettenreichen Blick auf das Erbe des Krieges – von Denkmälern über Soldatenfriedhöfe bis hin zu Gedenkritualen.
Mitarbeitende der „Commonwealth War Graves Commission“ (CWGC) gewährten den Studierenden einen wertvollen Einblick in die Arbeit einer der größten Denkmalschutzorganisationen der Welt. Die CWGC ist eine staatliche Einrichtung des Vereinigten Königreichs, die für die Errichtung und Betreuung der britischen Soldatenfriedhöfe verantwortlich ist. Die Zusammenarbeit zwischen der Organisation und der Universität Paderborn soll zukünftig weiter ausgeweitet werden, beispielsweise in Form von studentischen Praktika und regelmäßigen Exkursionen.
Reflexion des eigenen Geschichtsbewusstseins
Zusammen mit Dr. Roel Timpermann, Mitarbeiter der CWGC, besichtigte die Gruppe den weltweit größten britischen Soldatenfriedhof Tynecot. Daneben stand ein Besuch des bedeutenden deutschen Soldatenfriedhofs Langemark auf dem Programm. An beiden Orten legten die Studierenden ein Kranz nieder, um den Gefallenen zu gedenken. Zudem nahmen die Exkursions-Teilnehmer*innen u. a. an der sogenannten „Last-Post-Ceremony“ teil, einer Gedenkveranstaltung, die seit Juli 1928 täglich ausgerichtet wird, und besuchten das „In-Flanders-Fields-Museum“ sowie das Privatmuseum „Café de Dreve“. Die Fakultät für Kulturwissenschaften sowie die Universitätsgesellschaft Paderborn haben das Projekt finanziell unterstützt.