Im Sommersemester war der bekannte Zeit- und Pophistoriker Dr. Bodo Mrozek zu Gast an der UPB. Eingeladen wurde der Beirat des C:POP in einer Kooperation des Zentrums mit dem Arbeitsbereich Zeitgeschichte des Historischen Instituts. Vor interessiertem Publikum präsentierte Mrozek eine eigene Forschung zum Thema „Zwischen Volksbildung und völkischer Formierung: Transnationaler Nationalismus in der Jugendmusikbewegung (1923–1967)“. Dabei erläuterte Mrozek sehr anregend und gut belegt Entwicklungen und Auffälligkeiten deutscher musikpädagogischer Verlage und nationalsozialistische Verflechtungen der sogenannten Jugendmusikbewegung in Deutschland. Sehr einprägsam und entlang zahlreichem Quellenmaterial schilderte Mrozek seine Recherchen und Überlegungen, die ihn von Jugendbewegungen und ihren politischen Rahmungen sowie deren Protagonisten wie Rolf Gardiner oder Fritz Jöde zur Jugendmusikbewegung in Deutschland brachte. Insbesondere im ausführlichen anschließenden Diskussionsteil beantwortete Mrozek die Fragen des interdisziplinären, neugierigen Publikums, zum Beispiel zum Umgang mit jüdischen Musiker*innen oder linken Strömungen der Jugendmusikbewegung und verdeutlichte, dass zu diesen Themen dringend weitere Forschungen nötig sind, um Brüche aber vor allem auch Kontinuitäten aufzuzeigen, die etwa auch im Umfeld jüngster rechtspopulistischer Aktivitäten sowie im Verlagswesen auftauchen.
Text: Joshua Wick
Kontakt: Prof. Dr. Christoph Jacke
