Mit Dü­rer in die Zeit um 1500 – All­tag und Auf­bruch im aus­ge­hen­den Mit­tel­al­ter

Ort: LWL-Museum in der Kaiserpfalz

Am Dienstag, 16. Januar, lädt das Historische Institut der Universität Paderborn um 20 Uhr zu einem Vortrag in das LWL-Museum in der Kaiserpfalz ein. Prof. Dr. Romedeo Schmitz-Esser von der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg referiert zum Thema „Mit Dürer in die Zeit um 1500 – Alltag und Aufbruch im ausgehenden Mittelalter“. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn, und dem Museum in der Kaiserpfalz statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Albrecht Dürer gehört zu den Künstlern des ausgehenden Mittelalters, deren Bilder sich über die Jahrhunderte hinweg großer Anerkennung und Beliebtheit erfreuten. Damit einhergehend haben sich Gemälde, Drucke und Zeichnungen in großer Zahl erhalten und seine Kunst zu einem bevorzugten Objekt kunsthistorischer Betrachtung werden lassen. Schmitz-Esser wählt in seinem Vortrag einen anderen Zugang zu Dürer und präsentiert ihn als einen Zeitgenossen des Übergangs vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit. Möglich ist dies, weil Dürer neben viele Bilder zahlreiche schriftliche Zeugnisse hinterlassen hat, die zusammen die Möglichkeit eröffnen, seine Lebenswelt von der Familie über die Schule bis zur Werkstatt ebenso zu erschließen wie seine Beziehungen zu anderen Künstler*innen, zu den Gelehrten und Mächtigen, aber auch seine Frömmigkeit, seine Sicht auf die Tierwelt, auf die bereisten Länder oder auf Sexualität und Tod. Der Vortrag behandelt den Künstler in seiner Zeit und mehr noch um die Zeit, in der der Künstler lebte und die ihn formte. Mit diesem Ansatz praktiziert Schmitz-Esser, der an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg die Mittelalterliche Geschichte mit dem Schwerpunkt Spätes Mittelalter lehrt, einmal mehr eine Kulturgeschichte, die ausgehend von der Analyse konkreter Gegenstände zu einem umfassenden Verständnis der Zeit gelangt, aus dem die Gegenstände stammen. Schon seine mehrfach ausgezeichnete Studie über den Leichnam des Königs im Mittelalter setzte in dieser Hinsicht Maßstäbe.

 

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