Nach­richt aus den Kul­tur­wis­sen­schaf­ten

KW im Di­a­log: Die Ver­­or­tungs­­fra­­ge der Gen­­der Stu­­dies & wie das Ge­schlecht in die Wis­­sen­­schaft kommt

Ort: J3 220

Die Ver­or­tungs­fra­ge der Gen­der Stu­dies & wie das Ge­schlecht in die Wis­sen­schaft kommt

 

  • Prof. Dr. Antje Langer 
  • Oxana Eremin 

 

Die Geschichte vergeschlechtlichten Denkens und vergeschlechtlichter Wissensproduktion ist so alt wie die Geistes- und Kulturwissenschaften selbst (vgl. bspw. Doyé et al. 2002). Demgegenüber ist die interdisziplinär-kulturwissenschaftliche Geschlechterforschung als akademisch institutionalisierte Disziplin ein vergleichsweise junges Forschungs- und Wissensfeld. In Deutschland beispielsweise wurde die Geschlechterforschung als akademisches Fach erst in den 1980er und 1990er Jahren schrittweise an den Universitäten etabliert (vgl. Brand/Sabisch 2019). Der trans- und interdisziplinäre Ansatz der Gender Studies wurzelt in der Frauenforschung, den Anfängen feministischer Theorie sowie deren Praktiken, (akademische) Wissenskulturen herauszufordern und zu verschieben (vgl. Hark 1998). „Charakteristisch für die Forschungen über die Kategorie Geschlecht ist [nämlich] nicht nur die Frage nach der Entstehung und der Bedeutung von Geschlechterverhältnissen, sondern auch die Problematisierung der eigenen Erkenntniskategorien.“ (Brand/Sabisch 2019: 1043). 

Im Rahmen des Seminars „Gender Studies – Geschichte und Entwicklung“ gehen die Studierenden des Masterstudiengangs „Geschlechterstudien/Gender Studies“ der Genese der Geschlechterforschung als interdisziplinäres Studienfach nach und fragen nach den Chancen und Herausforderungen, die mit der Interdisziplinarität der Gender Studies einhergehen. Weiterhin beschäftigen sich die Studierenden mit geschlechtertheoretischen und genderanalytischen Perspektiven in ihren jeweiligen Zweitfächern. 

 

Die Veranstaltung ist Teil des Vorlesungsclusters KW im Dialog.

Unsere Ergebnisse und Erkenntnisse aus der partizipativen Seminararbeit möchten wir gern in einem gemeinsamen Vortrag aus Studierenden und Lehrenden der Gender Studies der UPB vorstellen, teilen und diskutieren.  

 

Literatur:

  • Brand, Maximiliane & Sabisch, Katja (2019). Gender Studies. Geschichte, Etablierung und Praxisperspektiven. In: Kortendiek, Beate et al. (Hrsg.), Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung. Wiesbaden: Springer VS, S. 1043–1051.
  • Doyé, Sabine/ Heinz, Marion/ Kuster, Friederike (Hrsg.) (2022). Philosophische Geschlechtertheorien. Leipzig: Reclam.
  • Hark, Sabine (1998). Disziplinäre Quergänge. (Un)Möglichkeiten transdisziplinärer Geschlechterforschung. Potsdamer Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung, 2, S. 7–22.